Schweden ist ein unterschätztes Reiseziel innerhalb von Europa. Dabei ist das Land reich an einzigartiger Kultur, netten Menschen und einer unvergleichlichen Natur. Schweden hat wirklich alles zu bieten und Reisende kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Egal, welcher Ort besucht wird, überall gibt es etwas Neues zu entdecken. Doch was sind die besten Sehenswürdigkeiten in Schweden? Und wie findet man sich als Urlauber eigentlich im Land zurecht? Gibt es irgendwelche Hürden, die Reisende beachten müssen? Dieser Beitrag gibt Anfängertipps für alle, die sich zum ersten Mal nach Schweden trauen.
Die Geschichte und Geographie Schwedens
Schweden gehört zu den Ländern in Skandinavien und liegt zwischen Norwegen und Finnland, ebenfalls zwei unterschätzte Länder in Europa. Im Süden und Osten grenzt das Land an die Ostsee und den Bottnischen Meerbusen an. Durch die Nähe zur See und die flachen Gegebenheiten ist das Land vor allem durch viele kleine Seen und Flüsse geprägt. Diese ziehen sich über die gesamte Fläche Schwedens und sind vor allem für Naturliebhaber in Verbindung mit Ferienhausurlaub in Schweden ein wahres Spektakel.
Während im Süden des Landes noch recht milde Temperaturen herrschen, werden die Winter in den nördlichen Nadelwäldern und der Tundra deutlich harscher. Daher tummelt sich ein Großteil der rund 10 Mio. Einwohner auch im Süden Schwedens. Die beste Reisezeit sind also die Sommermonate, von Mai bis September. Ein Winterurlaub ist aber eine ebenso gute Idee.
Das Land hat eine lange Geschichte, die weit bis an die Anfänge der aktuellen Zeitrechnung zurückreicht. Wichtige Einflüsse waren unter anderem die Zeit der Wikinger, die von ungefähr 800 bis 1000 herrschte. Auch die Einführung einer Monarchie ist ein wichtiger Bestandteil Schwedens, der noch heute zu spüren ist. In Schweden zahlt man übrigens mit der Schwedischen Krone. Vorher sollten Reisende also entsprechend Geld umtauschen, um auch in bar zu zahlen. Wer sich jedoch den lokalen Gegebenheiten anpassen möchte, der zahlt lieber digital und per Kreditkarte. Schweden will nämlich bis 2030 Bargeld komplett abschaffen.
Anreise nach Schweden
Hier stehen Reisenden überraschend viele Möglichkeiten zur Verfügung. Mit einem Flugzeug kommt man binnen weniger Stunden in Stockholm an und ist direkt im Inneren des Landes. Wer jedoch auf einen Flug verzichten möchte, der kann auch die Fähre nehmen. Die besten Anlaufstellen sind Kiel oder Rostock, wo die Fähre täglich die Nacht hindurch nach Schweden schippert. Schweden ist auch mit einem eigenen PKW zu erreichen. Hierfür muss die Strecke durch Dänemark genommen werden, die über Kopenhagen nach Malmö führt.
Die besten Sehenswürdigkeiten Schwedens
1. Stockholm
Die Hauptstadt von Schweden hat natürlich einiges zu bieten. Für Erstlinge ist es die beste Anlaufstelle für einen Urlaub. Die Stadt erkunden und sich mit der lokalen Kultur zu umgeben, ist eine tolle Möglichkeit, das Land Schweden besser kennenzulernen. Von schönen Gebäuden, über verschiedene Museen bis hin zu einem Großangebot von Kunst und Musik gibt es hier viel zu erleben. Auch die kulinarische Seite des Landes darf nicht fehlen. Stockholm hat eine große Auswahl an leckeren Restaurants und Cafés, die auf der Reise unbedingt besucht werden müssen. Für jeden gibt es das passende Stadtviertel zu erkunden.
2. Malmö
Malmö vermischt Kultur und Moderne. Die Stadt ist einfach mit dem Auto über Kopenhagen und die berühmte Öresundbrücke zu erreichen und eignet sich wunderbar für einen Tagestrip und als Einstieg in einen schwedischen Urlaub. Schon aus der Ferne lässt sich der “Turning Torso” sehen, das höchste Bauwerk in ganz Skandinavien. Die Stadt bietet eine Mischung aus Kultur, Sightseeing und einer leckeren lokalen Küche. Zudem ist der Ort perfekt für einen Badeausflug, vor allem, da die Temperaturen hier weniger kalt sind als im Norden des Landes.
3. Göteborg
Göteborg ist eine gemütliche Hafenstadt an der Westküste Schwedens. Geprägt ist die Stadt vor allem von der Seefahrt, da sie lange Zeit als Tor für andere Länder galt. Auch heute lassen sich noch große Schiffe am Hafen bestaunen. Ansonsten darf auch eine tiefe Verbindung zur Natur nicht fehlen. Göteborg ist gespickt mit vielen Parkanlagen, die einen Großteil der Stadtfläche ausmachen. Shoppingmöglichkeiten und gute Cafés lassen sich hier natürlich auch finden. Die Stadt lässt sich wunderbar mit einer Fähre aus Kiel ansteuern und ist somit das Eingangstor nach Schweden. Auch wenn es nicht viele Sehenswürdigkeiten zu bestaunen gibt, ist die allgemein ruhige und gelassene Stimmung der Stadt allemal einen Besuch wert.
4. Småland
Als Småland wird eine große Region im Südosten des Landes bezeichnet. Sie ist vor allem durch ihr hohes Touristenaufkommen bekannt, und das nicht ohne Grund. Die Landschaft ist vor allem bei Familien sehr beliebt. Sie zeichnet sich vor allem durch Moore und Seen aus, aber auch durch dichte Nadelwälder und eine recht flache Umgebung. Das macht sie perfekt für Aktivitäten wie Fahrradtouren oder Wassersport. Vielen ist die Gegend vermutlich durch ihre roten Holzhäuser mit weißen Akzenten bekannt. Småland hat viel zu bieten, von Ausflugszielen für Kinder bis hin zu einer weitreichenden Tradition in der Herstellung von schwedischem Glas. Wer zudem viele von Astrid Lindgrens Büchern gelesen hat, der wird die Region aus ihren Geschichten wiedererkennen.
5. Gotland und Fårö
Schweden besitzt neben dem Festland auch noch einige Inseln. Inmitten der Ostsee lassen sich die große Insel Gotland und deren kleiner Nachbar Fårö finden. Die beiden Inseln haben viel Geschichte zu bieten, waren für viele Jahrhunderte wichtige strategische Orte für Schweden. Wer gerne alte Ruinen betrachtet, der sollte auf jeden Fall den Weg mit der Fähre auf sich nehmen. Die Spuren auf den Inseln lassen sich teilweise noch auf die Zeit der Wikinger zurückführen. An der Küste lassen sich außerdem spektakuläre Felsformationen betrachten.
6. Skåne
Skåne ist die südlichste Region Schwedens und perfekt für einen Strandurlaub geeignet. Hier können Reisende an wunderschönen und naturbelassenen Stränden entspannen und die Seele baumeln lassen. Ringsherum um die Küste verteilen sich kleine Badeorte, alle mit ihrem eigenen Charme. Wer noch mehr Natur kennenlernen möchte, der kann den Stenshuvud Nationalpark besuchen und sich von seiner Schönheit überzeugen.
7. Lappland
Wer weit weg von der Südküste und in die tiefe schwedische Wildnis abtauchen möchte, der sollte bis in den Norden nach Lappland reisen. Das Gebiet zieht sich komplett über die Nordküste der skandinavischen Halbinsel, schließt dabei auch Finnland und Norwegen mit ein. Die Landschaft ist von unheimlich vielen Seen, Nationalparks und einer geringen Bevölkerungsdichte geprägt. Nur die Härtesten überleben hier draußen, vor allem im tiefen Winter. Einen Ausflug ist die Region auf jeden Fall wert. Hier können Reisende Polarlichter bestaunen und mit Schlittenhunden fahren. Wer noch mehr Reiselust hat, der kann sogar bis zum nördlichen Punkt Schwedens und zur Dreiländergrenze reisen.
Gibt es eine Sprachbarriere?
In Schweden wird Schwedisch gesprochen, jedoch sollte dies keine allzu große Sprachbarriere für Reisende sein. Heutzutage ist auch Englisch weit verbreitet, vor allem in der Gegend um Stockholm. In den meisten Hotels und Läden wird man sich ohne Probleme verständigen können. Es schadet aber auch nicht, ein paar Worte auf Schwedisch zu lernen. Worte wie “Guten Tag” oder “Danke” bringen einen schon ein ganzes Stückchen weiter und zeigen, dass man als Reisender auch an der Kultur des Landes interessiert ist. Zur Not gibt es auch heutzutage Übersetzer, die einem helfen.
Wichtige Verhaltensregeln für Anfänger in Schweden
Schweden unterscheidet sich nicht drastisch von der Kultur und den Sitten Deutschlands. Vor allem Norddeutsche werden sich dort auf jeden Fall wie zuhause fühlen. Ähnlich wie bei uns ist es zum Beispiel in Schweden ebenfalls Tradition, die Schuhe vor dem Betreten eines privaten Hauses auszuziehen.
Die Schweden sind ein ruhiges und gelassenes Volk. Dies spiegelt sich auch in einigen ihrer Verhaltensweisen wider. Bei Gesprächen wird langer Augenkontakt und regelrechtes Starren vermieden. Zudem redet man selten über schwere oder traurige Themen, man teilt lieber tolle Geschichten miteinander, um eine gute Stimmung beizubehalten. Dies bezieht sich vor allem auf Smalltalk, der eher seicht ausfällt. Auch eine laute Stimme verschreckt die meisten Bewohner Schwedens, also sollten Konversationen lieber etwas ruhiger angegangen werden.
Ein weiteres Fettnäpfchen ist eine übermäßige Höflichkeit. Die Schweden sprechen sich in so ziemlich jeder Lebenslage mit ihrem Vornamen und mit Du an. Das gilt auch bei großen Unterschieden im Rang, “Herr” oder “Frau” wird selten bis gar nicht verwendet. Selbst die Schüler duzen ihre Lehrer, die Angestellten ihre Chefs.
Wer sich in der Wildnis Schwedens aufhält, der wird sich über das Jedermannsrecht freuen. Dies erlaubt das Campen an jedem öffentlich zugänglichen Ort, solange es sich dabei nicht um ein Privatgrundstück handelt. Schweden und auch alle anderen skandinavischen Länder eignen sich daher perfekt für einen Camping-Trip durch das gesamte Land. Natürlich sollte man dabei die Natur mit Respekt behandeln. Müll muss immer entsorgt werden.