Der Dolomiten Höhenweg 1 wird auf Italienisch „Alta Via delle Dolomiti 1″ genannt und ist der Klassiker schlechthin unter den alpinen Fernwanderwegen. Der Weg hat insgesamt eine Länge von 150 Kilometern und erstreckt sich über den Hauptkamm der östlichen Dolomiten vom Pragser Wildsee bis nach Belluno. Wanderer dürfen gespannt sein auf ein bezauberndes Landschaftsbild, fordernde Höhenmeter, alpine Abgeschiedenheit und kulturelle Abwechslung.
Routeninformationen
Gesamtdistanz | Bergauf | Bergab | Schwierigkeitsgrad |
114km | ca. 8230m | ca. 9300m | mittelschwer bis schwer |
Nicht umsonst wird der Dolomiten Höhenweg 1 als der schönste Fernwanderweg angepriesen: Eine einzigartige Umgebung und ein Verlauf durch unterschiedliche Kulturregionen erwartet den Wanderer. Auf dem Weg liegen die Bergketten der Schiaragruppe und der Fanesgruppe. Auch die Gipfel Civetta und Moiazza liegen auf dem Weg nach Richtung Süden.
Je nach Kondition und Motivation benötigen die Aktivreisenden für diesen 114km langen Fernwanderweg eine 9 bis 13-tägige Tagesetappe. Als Markierungen auf den Wegen gelten das blaue Dreieck mit der mittigen 1 und auch eine rot-weiße Wegmarkierung. Der Dolomiten Höhenweg 1 ist sehr gut in seiner Beschaffenheit und wird ständig Instand gehalten. Es werden sogar bei unwegsameren Abschnitten Drahtseile zur Absicherung angeboten. Auf diesem Fernwanderweg mit einem mittleren bis mittelschweren Schwierigkeitsgrad haben sowohl Amateurwanderer als auch Alpinisten ihren Spaß.
Eine langjährige Erfahrung im Alpinbereich ist nicht notwendig, jedoch sollten die Streckenabschnitte und die Länge der Etappen nicht unterschätzt werden. Zur besseren Orientierung, gerade bei schlechtem Wetter, ist die Benutzung eines Kompasses unabdingbar. Auf dem Mármol-Klettersteig sollten Kletterkenntnisse und Schwindelfreiheit mitgebracht werden. Für alle Nicht-Schwindelfreien ist dieser Abschnitt aber auch umgehbar.
Der beste Reisezeitpunkt für den Dolomiten Höhenweg 1 ist Ende Juli bis Mitte September. Dann zieht sich auf dem ältesten Dolomiten Höhenweg so langsam der Schnee zurück. Dies ermöglicht ein sicheres Wandern im Hochgebirge, auch für Amateure.
Etappen und Routen
Auf dem 150 Kilometer langen Dolomiten Höhenweg wandert man – je nach Kondition – 9 bis 13 Tage. Durch ein unvergessliches Alpenpanorama führt der Weg von Hütte zu Hütte. Auf dem Weg befinden sich neben Berghütten und italienischen Spezialitäten auch die Gebirgsketten Schiara und Civretta.
1. Etappe
Von Lago di Braies bis zur Sennes Hütte
Distanz: 10 km
Dauer: 4 Stunden
Aufstieg: 900 hm
Abstieg: 260 hm
2. Etappe
Von der Sennes Hütte bis zur Fanes Hütte
Distanz: 10 km
Dauer: 4 Stunden
Aufstieg: 900 hm
Abstieg: 260 hm
3. Etappe
Von der Fanes Hütte zur Lagazuoi Hütte
Distanz: 12 km
Dauer: 6 Stunden
Aufstieg: 1.150 hm
Abstieg: 450 hm
4. Etappe
Von der Lagazuoi Hütte bis zur Nuvolau Hütte
Distanz: 14 km
Dauer: 5 Stunden
Aufstieg: 900 hm
Abstieg: 1.080 hm
5. Etappe
Von der Nuvolau Hütte zur Citta di Fiume
Distanz: 12 km
Dauer: 6 Stunden
Aufstieg: 400 hm
Abstieg: 1.050 hm
6. Etappe
Von der Citta di Fiume Hütte zur Coldai Hütte
Distanz: 9 km
Dauer: 4 Stunden
Aufstieg: 520 hm
Abstieg: 300 hm
7. Etappe
Von der Coldai Hütte zur Passo Duran Hütte
Distanz: 18 km
Dauer: 8 Stunden
Aufstieg: 580 hm
Abstieg: 730 hm
8. Etappe
Von der Passo Duran Hütte zur Pian de Fontana Hütte
Distanz: 16 km
Dauer: 7 Stunden
Aufstieg: 850 hm
Abstieg: 820 hm
9. Etappe
Von der Pian de Fontana Hütte nach Belluno
Distanz: 13 km
Dauer: 4 Stunden
Aufstieg: 120 hm
Abstieg: 1.300 hm
Highlights
Der Dolomiten Höhenweg 1 wurde in den 60er-Jahren als der erste von 10 Dolomiten Höhenwegen angelegt. Deshalb wird er auch oftmals als der „klassische Weg“ bezeichnet.
Seit jeher lässt diese bezaubernde Dolomiten Region sämtliche Wanderherzen höher schlagen. Der Dolomiten Höhenweg 1 wird von vielen Höhepunkten gesäumt. Darunter u. a. atemberaubende Schluchten, ein einmaliges Panorama und berühmte Gipfel.
Die Aktivreise wird von einer zur anderen Hütte geführt. Das allabendliche Zusammensitzen sorgt für ein Näherbringen von Kulinarik und Kultur. Auch die Chance, gleichgesinnte Bergfreunde kennenzulernen, besteht. Abwechslungsreiche Landschaften sowie Berggruppen (Nuvoláu, Pelmo, Rochetta, Fanesgruppe, Schiara und Civetta) liegen auf dem Dolomiten Höhenweg 1. Diese Eigenschaften bezaubern seit jeher alle Aktivreisende.
Mit seinem azurblauen Wasser beeindruckt der Pragser Wildsee, der südlich des Pustertals liegt. Auch die Wand des Monte Pelmo besticht mit ihrer schieren Größe. Jeder Tag des Höhenwegs gestaltet sich anders. Mal führt er durch sanfte Almwiesen, mal über Geröll.
Geschichte
Im 1. Weltkrieg war das Gebiet in den Dolomiten ein sehr umkämpftes Territorium. Für die ehemalige Alpenfront zeugen noch ein Stacheldraht und Stollen. Die Geschichte von damals bringt ein Freilichtmuseum näher.
An- und Abreise
Die Start- und Endstation des Dolomiten Höhenwegs 1 ist sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Mit dem Pkw kann ebenfalls komfortabel angereist werden.
Anreise
Der Startpunkt des Höhenwegs 1 ist der Pragser Wildsee. Am besten kommt man dort mit dem Bus von Toblach aus hin. Per Bahn gelangt man über München/Innsbruck schnell zum Brenner und dann weiter zur Franzensfeste. Der Regionalzug dort führt dann anschließend nach Niederdorf-Prags.
Erfolgt die Anreise mittels Auto, gibt es am Zugbahnhof Toblach einen kostenlosen, großen Parkplatz.
Abreise
Ist man nach dem Wandertrip in Belluno angekommen, wird man von einem Zug nach Longarone gebracht. Von dort aus fährt ein Bus nach Toblach. Da dieser Bus relativ selten fährt, sollte die Ankunft in Belluno mit dem Fahrplan abgestimmt werden. Alternativ kann auch in Belluno übernachtet und am nächsten Tag mit dem Bus nach Toblach gefahren werden.
Wichtige Informationen
Auf dem Dolomiten Höhenweg 1 befindet man sich auf dem schönsten Fernwanderweg, den die Dolomiten zu bieten haben. Trotzdem sollten die Anforderungen aufgrund des mittleren Schwierigkeitsgrades nicht unterschätzt werden. Hier ist eine realistische Selbsteinschätzung gefragt.
Man sollte außerdem über einen guten Orientierungssinn verfügen und sich seiner Umgebung bewusst sein. Auch die Berücksichtigung der Wetterlage ist sehr wichtig. Auch die Ausrüstung sollte verschiedene Wetterumschwünge mitmachen. Die Vertrautheit mit Karte und Kompass kann ebenfalls Sicherheit geben. Das Gepäck sollte zwar nicht überladen sein, aber man sollte darauf achten, dass ein Schutz gegen Sonneneinstrahlung, Regen und Kälte unbedingt mit dabei ist.
Weitere Tipps:
– Auf dem Weg dürfen keine Pilze und Mineralien gesammelt oder Tiere gefüttert werden.
– Niemals Abstecher zu ungesicherten Regionen machen, sondern lieber auf dem markierten Weg bleiben.
– Am besten täglich nach dem Wetter erkundigen.
Anforderungen an den Körper
Kondition
Der Dolomiten Höhenweg 1 ist eher in der mittleren Schwierigkeitsklasse anzusiedeln. Für die Begehung wird keine langjährige Alpinerfahrung vorausgesetzt, allerdings sollten grundlegende alpine Kenntnisse vorhanden sein.
Eine solide Fitness und ausgezeichnete Kondition sollten auch vorhanden sein, denn die Abschnitte sind teilweise sehr steil und anspruchsvoll. Gerade für die steileren Abschnitte eignen sich Wanderstöcke ausgezeichnet.
Technik
Da Witterungsänderungen schnell für rutschiges Gelände sorgen, ist eine Trittsicherheit auf dem Höhenweg unabdingbar. Auch eine Schwindelfreiheit ist an manchen Stellen von Vorteil.
Empfehlungen
Kein Fernwanderweg gleicht dem anderen. Deshalb gibt es auch unterschiedliche Empfehlungen für die Art der Wanderung. Soll die Aktivreise beispielsweise mit dem Vierbeiner, mit Kindern oder mit dem Mountainbike bestritten werden, sollten einige Dinge beachtet werden.
Familienfreundlich
Jugendliche sollten sich nach eigenem Ermessen normalerweise recht wohl auf dem Höhenweg fühlen.
Hunde
Die meisten Unterkünfte erlauben keine Übernachtungen mit Hunden.
Fahrrad
Auch hier ein klares Nein.
Gepäck
Das Gepäck sollte nicht überladen sein, jedoch sollte für jede Wetterlage etwas dabei sein. Unbedingt notwendig ist auch ein gutes Schuhwerk. Wanderstöcke werden empfohlen. Am Weg gibt es keinen Transport.
Sicherheit
Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und grundlegende alpine Kenntnisse sollten mitgebracht werden.