Wanderweg: Oberlausitzer Bergweg in Sachsen
Oberlausitzer Bergweg
Wanderwege

Wanderweg: Oberlausitzer Bergweg in Sachsen

Endlose Fernsichten im Wunderland

Wandern in wildromantischer Landschaft, in den verschlungenen Tälern und Berggipfeln! Entlang des Oberlausitzer Gebirgswegs können Wanderer weite Ausblicke auf traumhafte Waldlandschaften genießen, schöne Dörfer mit Umgebindehäusern sowie historische Kulturschätze entdecken und freundliche Menschen treffen. Höhepunkte entlang der Strecke sind das Keramikdorf Neukirch, die Spreequelle bei Kottmar, die Schloss- und Klosteranlage Berg Oybin und die „Zittauer Postleinwände“ – einzigartige, bis zu 56 Quadratmeter große Textilarbeiten aus dem 15. oder 16. Jahrhundert.

Routeninformationen

Gesamtdistanz BergaufBergabSchwierigkeitsgrad
102km1920m1970mschwer

Abgeschiedene Plätze und gemütliche Berggasthöfe laden zum Verweilen ein. Der 118 Kilometer lange Oberlausitzer Bergweg lässt sich in sechs Etappen einteilen. Von den Granitgipfeln des Oberlausitzer Gebirges geht es durch das Vulkangebirge des tschechischen Grenzkammes zu den Sandsteinformationen des Zittauer Gebirges. Fast jeder Gipfel hat Wachtürme, die den Aufstieg mit einer weiten Aussicht belohnen.

Dreiländerblick Panorama am Kottmar in Eibau, Oberlausitz

Sechs Wanderetappen voller erstaunlicher Erlebnisse

Bei einer sechstägigen Bergwanderung von Neunkirch über den Oberlausitzer Gebirgsweg nach Zittau entdecken Wanderfreunde eine einzigartige Kulturlandschaft: die des Oberlausitzer Gebirges. Die Oberlausitzer Bergstraße führt über 6 Etappen mit einer Gesamtlänge von 118 km – von der Töpferstadt Neukirch bei Bautzen bis nach Zittau, einer Stadt im Grenzdreiländereck.

Bautzen in der Oberlausitz
Liegt nur 15 km abseits der Strecke: Bautzen

Ankunft im Töpferdorf Neukirch

Am ersten Tag erreichen die Touristen das Töpferdorf Neukirch. Seit 1759 ist es als Zentrum des Oberlausitzer Töpferhandwerks bekannt.
Die frühesten Töpferwerkstätten, die heute noch in Betrieb sind, stammen aus dem 19. Jahrhundert. Die Demonstrationswerkstätten zeigen traditionelle Handwerkstechniken. Im Oktober findet das Neukircher Töpferfest statt, bei dem das traditionelle Handwerk gefeiert wird. In der Stadt, die 15 Kilometer von Bautzen entfernt liegt, gibt es viel zu entdecken. Besondere Highlights sind die Töpferei Heinke (ab 1886), die Töpferei Karl Louis Lehmann (ab 1834), die Töpferei Kannegießer (ab 1824) und die Leinenfabrik von Kleist mit Schauwerkstatt (ab 1886). In Neukirch sieht man 37 Häuser mit Fachwerk, eine Barockkirche und die Neukircher Zwieback GmbH (seit 1696) mit einem Fabrikverkauf. Am Anreisetag kann man im historischen Gasthaus „Zum Ergericht“ in Neukirch verweilen und sich erfrischen. Ein reichhaltiges Mittag- (nur am Wochenende) oder Abendessen ist der perfekte Start in den nächsten Tag.

oberlausitz

Waltenberg – Wesenickel – Steinigtwolmsdorf – Grenzweg – Dreiherrenstein – Sohland

Von Neukirch aus beginnt das unglaubliche Abenteuer für Wanderer. Die erste Etappe führt auf den 587 Meter hohen Waltenberggipfel. Er ist der höchste Berg der Oberlausitz und auf seinem Höhepunkt steht ein 25 Meter hoher Aussichtsturm. Der 480 m hohe Dreiherrenstein war einst die Grenze zwischen der böhmischen Herrschaft Heinspach und den Oberlausitzer Herrschaften Wehrrsdorf кха Obersoland. Direkt an der Grenze zur Tschechischen Republik führt der Weg nach Sohland an der Spree. Besondere Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke und in der näheren Umgebung sind die Wesenitzquelle auf dem Waltenberg, die 200 Fachwerkhäuser im Dorf Solland mit dem Heimatmuseum „Altes Weberhaus“ sowie die Waldszene und Sternwarte im Solland. Es lohnt sich, in Taubenheim vorbeizuschauen. In diesem Dorf gibt es 17 historische Sonnenuhren.

Was erwartet die Reisenden am nächsten Tag?

Auf dem Weg dorthin können Touristen die Himmelsbrücke aus dem Jahr 1796 entdecken.
Eine alte Legende sagt voraus, dass die Brücke einstürzt, wenn ein Lügner sie überquert. Wer würde es wagen, sie zu überqueren? So erreichen die Touristen nach und nach, manche mit Mühe, andere mit weniger, den Sochlander See. Von hier aus folgt der Aufstieg zu den Kälbersteinen. Auf einer Höhe von 287 Metern hat man einen weiten Blick bis nach Böhmen. Die Wanderroute führt weiter durch malerische kleine Dörfer zum nächsten Berg – bei Oppach liegt das 499 Meter hohe Bieleboh. Auf seinem Gipfel steht ein 18 Meter hoher Aussichtsturm.

Blick zu den Kälbersteinen im Oberlausitzer Bergland
Blick zu den Kälbersteinen im Oberlausitzer Bergland

Die Besteigung dieses Gipfels ist auf jeden Fall lohnenswert! Nach Meinung von Kennern bietet er den schönsten Panoramablick auf die Oberlausitz. Vom Bieleboh führt der Weg hinunter nach Bayersdorf. In Schönbach findet man traditionelle Umgebindehäuser, einen stillgelegten Steinbruch und eine Kirche. Es lohnt sich ein Abstecher auf dem Opacher Brunnenweg zur Oppacher Mineralwasserquelle, nach Cunewalde mit der größten evangelischen Dorfkirche Deutschlands und dem Umgebindepark mit Miniaturen traditioneller Gebäude, nach Schirgiswalde mit Heimatmuseum und Barockkirche und nach Krostau mit der berühmten Silbermannorgel.

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Neusalza-Spremberg – das nächste Ziel

Unterwegs kommen die Reisenden am 410 Meter hohen Halmeberg, auch Hahneberg genannt, vorbei. Über den Lammweg gelangt man zu den Schmiedesteinen, einem Aussichtspunkt und Klettergarten. Bald erreicht man das Reiterhaus von Neusalza-Sprеmberg, eines der ältesten Fachwerkhäuser der Oberlausitz mit einem schönen Museum, das über die lokale Geschichte berichtet. Dann folgt der Aufstieg zum 396 m hohen Gipfel des Kuhbergs. Von hier aus führt ein schöner und malerischer Bergpfad zur Quelle der Spree. Der Fluss wird von insgesamt drei Quellen gespeist – die nächstgelegene befindet sich am Kottmar, einem erloschenen Vulkan. Während des Abstiegs können die Wanderer die spektakuläre Aussicht auf die gesamte Umgebung genießen.

Reiterhaus in Spremberg
Reiterhaus in Spremberg

Der Weg führt nach Eibau mit seinem Faktorenhof, der ebenfalls einen Besuch wert ist.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten am Weg und in der Umgebung gehören die Dorfkirche in Spremberg, die Kirche der tschechischen Exilanten in Neusalza, der Spreepark in Kerbsohlental an der Spree, die Grenzsteine von 1834 im „Alten Taich“ und das Heimat- und Humboldtmuseum Eibau. Am letzten Sonntag im Juni ist der Eibauer Bier- und Brauchtumsumzug einen Besuch wert – der Umzug rund um die Eibauer Schwarzbierbrauerei ist ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Gemeinde. Ein Wahrzeichen von Eibau ist der Bio-Berggasthof „Beckenbergbaude“. Es überzeugt mit regionalen und saisonalen Spezialitäten. Es lohnt sich ein Ausflug nach Obercunnersdorf, einem UNESCO-geschützten Dorf mit rund 250 Fachwerkhäusern.

Tag fünf – die Wanderung geht weiter

Am Fuße des Beckenbergs gelangen Wanderer zur Windmühle und zum Dorf Oderwitz. Hier gibt es drei Windmühlen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, und das Frühstück in der Spitzbergbaude wird diejenigen unter den Touristen erfreuen, die vegetarisch oder vegan leben. Über Leutersdorf, den Geburtsort des Räuberhauptmanns Karasek, führt der Weg zum Großen Stein auf 471 Meter Seehöhe. Auf dem Gipfel befinden sich zwei Klippen. Der kleinere wird Goethestein genannt und soll das Gesicht des Dichters widerspiegeln. Nicht weit davon entfernt befindet sich ein weiterer aufregender Felsen: ein sechs Meter hoher Felsblock, die Karasek-Höhle. Waldwege führen zum Gipfel des Hutbergs (371 m).

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Von hier aus kann man das Weberdorf Grossschönau sehen. In der Nähe befinden sich das Touristenhotel Sonnebergbaude und das Hotel und Restaurant Quirle-Häusl. Im typischen Stil der Region laden sie die Reisenden zum Verweilen und Entspannen ein. Bald darauf ist der Naturpark Zittauer Gebirge erreicht, von dem aus weitere Anstiege folgen. Vom Weberberg schlängelt sich der Kammweg entlang der böhmischen Grenze nach Lauscheborn. Die Lausche ist mit 793 Metern der höchste Berg der Oberlausitz. Vom Gipfel aus genießt man einen fast 360°-Panoramablick, der die Sinne beflügelt. Der Abstieg beginnt und führt in den Ort Waltersdorf.

Kurort Oybin

Waltersdorf – Kammloch Oybin/Lückendorf

Die fünfte Etappe der Wanderung auf dem Oberlausitzer Bergweg beginnt am alten Kutschenhaus. Das ehemalige Zollhaus markiert heute den ungehinderten Übergang zu den tschechischen Nachbarn und ist damit ein Symbol der deutsch-tschechischen Freundschaft. Von hier aus führt der Hohlsteinweg zum Nonnenfelsen. Einst glaubte man, in den phantasievollen Sandsteinformationen zwei Nonnen zu erkennen. Auf dem Gipfel des Felsmassivs überwindet der Klettersteig eine Höhe von 95 Metern. Man erreicht den Luftkurort Jonsdorf. Bevor man vom kleinen Ortsteil Hain aus den nächsten Gipfel erklimmt, kann man im Schmetterlingshaus eine tropische Farbenvielfalt beobachten.

Oybin

Der Hochwald bietet auf 749 Metern Höhe einen einzigartigen Ausblick. Hier befinden sich die Hochwaldbaude und ein Aussichtsturm auf der Nordseite. Nach dem Abstieg erreichen Touristen den Kurort Oybin, wo sie nur einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt auf zwei riesige Pilzblöcke stoßen – den Kelchstein und den Kleinsteinwaechter. Der Berg Oybin mit seinem romantischen Ensemble aus Burg und Kloster ist eine echte Sehenswürdigkeit. Ruhig am Wald gelegen, ist das Hotel im Naturpark „Haus Hubertus“ vom Berg Oybin umgeben.

Kelchsteine im Zittauer Gebirge
Kelchsteine im Zittauer Gebirge

Der letzte Tag der Route

Der letzte Tag auf den Wegen des Oberlausitzer Höhenweges beginnt. Es geht hinauf zum Kammloch, von wo aus man den einzigen deutschen Ort an der Südseite des Zittauer Gebirges erreicht – den Luftkurort Lückendorf. Von hier aus geht es hinauf zum Scharfenstein auf 570 Metern. Vom Plateau aus hat man einen weiteren wunderbaren Blick auf den Oybin. Im Gebirgstal ist nun die Zittauer Schmalspurbahn zu sehen.

Seit 1890 schlängelt sie sich durch das Tal und verbindet die Kurorte Jonsdorf und Oybin Jonsdorf mit der Stadt Zittau. Nach dem Abstieg geht es ein kurzes Stück parallel zur Bahnlinie nach Zittau, vorbei an der sagenumwobenen Teufelsmühle von 1670. Am dreiseitigen Übergang in Zittau weisen drei Grenzsteine und Fahnen auf die besondere Lage der Stadt hin. Hier treffen Deutschland, Polen und die Tschechische Republik aufeinander. Entlang der Neiße gelangt man in die Stadt Zittau und damit zum Endpunkt der Wanderung auf dem Oberlausitzer Berglandweg. Die Stadt der Fastentücher bietet eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, die die Wanderer für ihre Anstrengungen entschädigen werden.

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