Über eine Million Menschen leben in Sofia, einer der ältesten Städte Europas. Die Hauptstadt von Bulgarien liegt am Fuß des prachtvollen Witoscha Berges und ist von großen grünen Parks umgeben. Über 7000 Jahre Geschichte vereinen sich in der wohl meist unterschätzten Stadt in Europa. Diese Geschichte zeigt sich auch in den Sehenswürdigkeiten und unterschiedlichen Menschen verschiedener Religionen, die friedlich in der Hauptstadt zusammenwohnen. Sofia steht für leckere heimische Küche, ein ausgelassenes Nachtleben, freie Märkte und historische Sehenswürdigkeiten. Für alle, die Lust haben eine der interessantesten und schönsten Metropolen Europas kennenzulernen, stellen wir die besten Sehenswürdigkeiten und Reisetipps in diesem Beitrag zusammen.
Die besten Sehenswürdigkeiten von Sofia
Gerade für Geschichtsinteressierte hat Sofia sehr viel zu bieten, da sie die Einflüsse der römischen, osmanischen und kommunistischen Kultur in sich trägt. Im Folgenden möchten wir die aus unserer Sicht Sieben besten Sehenswürdigkeiten aufzeigen, die auf jeden Fall einen Besuch wert sind.
Alexander Newski Gedächtniskirche
Ein Besuch in der Alexander Newski Gedächtniskirche ist für jeden Urlauber ein Erlebnis. Die zweitgrößte Kirche im Balkan ist nicht umsonst das Wahrzeichen der Stadt und kann bis zu 10.000 Menschen gleichzeitig aufnehmen. Sie befindet sich im Zentrum der Stadt und wurde um 1900 von Tallinner Domberg fertiggestellt. Vor jedem Gottesdienst gibt es ein großes Glockenspiel, bei dem über 15 Tonnen schwere riesige Glocken erklingen. Während die äußere Fassade, die damals vorherrschende russisch-orthodoxe Kultur zeigt, befinden sich im Innern zahlreiche Mosaike und herrliche Wandmalereien, dessen Anblick verzaubern kann. Die beliebte Kirche kann sogar kostenlos besichtigt werden und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Witoscha Boulevard
Der Witoscha Boulevard ist die größte Fußgängerzone Sofias mit zahlreichen Geschäften und Restaurants lädt sie zum Flanieren und Shoppen ein. Ihr Name leitet sich von dem Witoscha Berges ab, den man auch direkt von der 2,7 km langen Einkaufsstraße bewundern kann. In den nationalen Restaurants kann man auch das berühmte Nationalgericht Bob-Tschorba ausprobieren, eine leckere Bohnensuppe mit scharfer Paprika, die mittlerweile sowohl mit Fleisch als auch ohne angeboten wird.
Russische Nikolai Kirche
Kurz nach dem Fall des Osmanischen Reiches wurde die russische Nikolai-Kirche gebaut. Ihr Baustil ist ähnlich wie die Alexander Newski Gedächtniskirche römisch, orthodox geprägt. Außen kann man die vergoldeten Zwiebeltürme bewundern, im Inneren zeigt sich eine beeindruckende, schon fast kitschig gestaltete Krypta. Die Kirche liegt im Zentrum der Hauptstadt und ist von einem wunderschönen Park umgeben, der ebenso wie die Kirche kostenfrei besucht werden kann.
Witoscha Berg
Mit dem Bus erreicht man schnell die Talstation des Witoscha Berges, der im Südwesten der Stadt zu finden ist. Von dort aus kommt man mit der Seilbahn bis zur Bergstation, wo man den fast 2300 Meter hohen schwarzen Gipfel besteigen kann. Die Natur des Berges ist von kuppelartigen Gebirgszügen mit großen Steinen, beeindruckenden Felsenflüssen geprägt. Vom Gipfel kann man zahlreiche Wanderrouten laufen, die beispielsweise zur Boyana Kirche, zu den Goldbrücken oder zu einem Wasserfall führen.
Rotunde des Heiligen Georg
Im Zentrum von Sofia befindet sich eine kleine rötliche Backsteinkirche, die etwas unscheinbar erscheint. Jedoch ist sie historisch eines der wichtigsten Bauwerke Sofias, weil sie die älteste Kirche der Stadt ist, die schon von den Römern im 4. Jahrhundert erbaut wurde. Im Innern befinden sich wunderschöne Fresken, welche Blumenmotive aus einer längst vergangenen Zeit zeigen. Der Eintritt in die Kirche ist frei und ein Muss für jeden Sofia Besucher.
Museum der Illusionen
Erst vor wenigen Jahren wurde das Museum der Illusionen in Sofia zum Besuch freigegeben. Seine Besucher verlieren in ihm den Bezug zur Realität und verfallen der Welt der Illusionen. In dem Museum befinden sich verschiedene Räume, die Ihre Sinne auf die Probe stellen. Hochgewachsene Männer erscheinen auf einem Stuhl auf einmal mega klein oder in einem Zimmer steht plötzlich alles Kopf. Das Museum ist für Jung und Alt zu empfehlen, da man im Gegensatz zu anderen Museen alles anfassen und fotografieren kann.
Ivan Vazov National Theater
Ebenso zentral befindet sich das nach dem bekannten bulgarischen Schriftsteller Iwan Wasow benannte National Theater. Das Theater wurde um 1907 erbaut und im Rahmen des Zweiten Weltkrieges fast komplett zerstört und in den folgenden Jahren wieder aufgebaut. Heute kommen die besten Theaterschauspieler des Landes in dieses Theater, sodass sich auch der Besuch einer Vorstellung lohnt. Das Theater ist umgeben von einem schönen gepflegten Park mit Wasserspielen und großen Schachbrett sowie zahlreichen Imbissständen, wo man sich auch mal einen Snack zwischendurch gönnen kann.
Weitere kulturelle Leckerbissen
Es ist wirklich schwer bei der Vielzahl von historischen Bauwerken, Kirchen und Sehenswürdigkeiten Sofias zu erstellen, weil diese Stadt so vielfältig ist. Neben russischen katholisch geprägten Bauwerken, findet man Denkmäler aus der römischen, osmanischen sowie kommunistischen Weltgeschichte. Die zahlreichen Theater, Museen sowie eine ausgeprägte Club- und Kneipenszene runden das Bild einer Weltmetropole ab.
Anreise
Die Hauptstadt Bulgariens kann auf vier Wegen leicht erreicht werden, je nachdem wie viel Zeit und Budget zur Verfügung steht.
Flugzeug
Sofia ist in etwa zwei Flugstunden von den meisten größeren Flughäfen in Deutschland direkt erreichbar. Die Hauptstadt Sofia hat einen eigenen Flughafen, von dem man leicht mit Metro, Bus und Straßenbahn zur Ferienunterkunft gelangen kann. Ein Tagesticket kostet hier nur 2 bis 4 Euro pro Person und ist somit im Vergleich zu anderen Hauptstädten in Europa sehr günstig.
Bus
Von Berlin kann man beispielsweise direkt mit dem Bus zweimal pro Woche nach Sofia fahren. Die Kosten sind mit 55 bis 95 Euro pro Person hierbei sehr moderat. Allerdings muss man schon 20 bis 21 Stunden Fahrt einplanen.
Zug
Die Anreise mit dem Zug ist zwar mit etwa 40 Stunden sehr langwierig, aber auch sehr aufregend. Man fährt von Berlin aus nach Prag. Von dort aus fahren Züge nach Budapest. Anschließend kann man von der ungarischen Hauptstadt direkt nach Sofia fahren.
Auto
Sofia ist noch problemlos mit dem Auto zu erreichen. Hierbei muss man über 1600 Fahrkilometer durch die Länder Tschechien, Slowakei, Ungarn und Serbien nach Bulgarien fahren. Fast in allen Ländern muss man hier eine Maut für die Nutzung von Autobahnen kaufen, was man mittlerweile aber alles online regeln kann. Für die Fahrt muss man bei guter Verkehrslage etwa 15 bis 20 Stunden einplanen.
Wann ist die ideale Reisezeit für einen Besuch in Sofia?
Natürlich kann das Wetter wie überall in Europa von Woche zu Woche schwanken. Jedoch empfehlen wir im Zeitraum vom Mai bis Juni oder September bis Oktober nach Sofia zu reisen. In diesem Zeitraum liegen die Temperaturen bei 20 bis 25 °C.
Besuche einen Ort, wo du noch nie warst
Von dem berühmten Dalai Lama stammt das Zitat:
„Einmal im Jahr solltest du einen Ort besuchen, an dem du noch nie warst.“
Obwohl Sofia extrem günstig ist und wirklich viele kulturelle Schätze zu bieten hat, ist die Hauptstadt vielen Menschen unbekannt. Aus unserer Sicht ist Sofia auf jeden Fall eine Reise wert und bietet eine Chance, eine neue Weltmetropole Europas kennenzulernen.
