Die deutsche Hauptstadt hat die zweithöchste Einwohnerzahl in der Europäischen Union und die fünfthöchste Bevölkerungsdichte. Ihre Geschichte umspannt mehr als acht Jahrhunderte, die das architektonische Erscheinungsbild und die kulturellen Traditionen der Stadt geprägt haben. Das Stadtzentrum und die Vororte Berlins bilden einen riesigen städtischen Ballungsraum, und die Sehenswürdigkeiten der deutschen Hauptstadt ziehen jedes Jahr Millionen von Touristen an.
Wenn der Reisende im Zentrum Berlins umherwandert, richtet er seine Aufmerksamkeit unwillkürlich auf die Außenbezirke der Stadt, denn dort kann man den besonderen Geschmack und das Leben der Einheimischen beobachten. Die Vororte Berlins sind ruhige kleine Städte, in denen der entspannte Lebensstil und die deutsche Pedanterie in allem bewahrt werden, von der perfekten Sauberkeit der Straßen bis hin zu den millimetergenau eingezeichneten Straßenlinien. Architektonische Wahrzeichen, authentische deutsche Kneipen mit lebendigen Beispielen der nationalen Speisekarte, all das haben diese Trabantenstädte in großer Auswahl zu bieten:
• In Henigsdorf wurden einst Elektrolokomotiven für die ehemalige UdSSR hergestellt. Heute können Sie durch die ruhigen, von typisch deutschen Villen gesäumten Straßen schlendern und die alte Kirche von Martin Luther bewundern.
• Besonders schön ist Hohen Neuendorf zu Weihnachten, wenn sich der gemütliche zentrale Platz in eine festlich beleuchtete Karte verwandelt.
• Strauß ist auf dem Wappen der Stadt Strausberg abgebildet, und die Hauptattraktionen sind das örtliche Flughafenmuseum, das viel Interessantes über die Geschichte der Luftfahrt erzählt, das Anfang des 19. Jahrhunderts erbaute Rathaus und das Heimatmuseum.
• Erkners Stadtdenkmäler erinnern an die Opfer beider Weltkriege, und seine Genezareth-Kirche ist ein Beispiel für einen neugotischen Tempel, der diesen Vorort seit Ende des 19. Jahrhunderts zierte.
Das Brandenburger Tor – Symbol der deutschen Wiedervereinigung
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Berlin in vier Zonen aufgeteilt – der östliche Teil wurde von der UdSSR kontrolliert und wurde zur Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik, während die übrigen drei Teile im Westen unter dem Einfluss von Großbritannien, den USA und Frankreich standen.
Die massiven Versuche der Ostdeutschen, nach West-Berlin zu gelangen, führten zu einem der irrsinnigsten Symbole des Kommunismus – dem Bau der Berliner Mauer, der am 13. August 1961 begann. Die Mauer trennte Freunde und Familien und zerstörte das Leben von Tausenden von Deutschen.
Nach dem Zusammenbruch 1989 beschloss das deutsche Volk, die Erinnerungen zu bewahren, damit die Lehren aus der Vergangenheit nicht vergessen werden. So sind an verschiedenen Orten in Berlin noch immer Teile der Mauer erhalten, die sowohl als historische Artefakte als auch als Kunstwerke genutzt werden.
Neben der Topographie des Terrors sind Betonblöcke vor dem U-Bahnhof Potsdamer Platz auf dem Weg zum Brandenburger Tor sowie im Freilichtmuseum East Side Gallery zu sehen, wo über 1,3 km der Mauer von verschiedenen Künstlern mit Graffiti beschmiert wurden. Unabhängig davon wurde die Gedenkstätte Berliner Mauer mit einem erhaltenen Wachturm eingerichtet.
Wegen der Mauer musste das Wahrzeichen Berlins, das Brandenburger Tor, viele Jahre lang aus der Ferne gemieden werden. Als der Betontrennstreifen gebaut wurde, blieb das Tor im Niemandsland und wurde 28 Jahre lang von niemandem durchquert. Hier machte US-Präsident Ronald Reagan am 12. Juni 1987 seinen Anruf, der die Welt verändern sollte: „Herr Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor! Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!“.
Museumsinsel – reiche Kultur und einzigartige Architektur an einem Ort
Die Museumsinsel erstreckt sich auf einer recht kleinen Fläche neben dem imposanten Berliner Dom. Im Wesentlichen handelt es sich um die kulturelle Entwicklung der gesamten Menschheit – angefangen bei den archäologischen Zeugnissen der antiken Zivilisationen bis hin zur Kunst in Europa zu Beginn des 20.
Fünf Museen gibt es auf der Insel: das Neue Museum, das Alte Museum, die Alte Nationalgalerie, das Bode-Museum und das Pergamonmuseum. Am stärksten frequentiert ist das Neue Museum, für das Sie mindestens ein paar Tage vor Ihrem Besuch eine Eintrittskarte kaufen sollten. Vergessen Sie nicht, dass die Museen Sie mit ihren reichhaltigen Ausstellungen überraschen werden und Sie kaum in der Lage sein werden, alle Exponate an einem Tag zu bewundern.
Das neue Museum heißt so, weil es erst seit 2009 existiert. Ein Teil der Exponate war zuvor in einem älteren Gebäude ausgestellt, das während des Zweiten Weltkriegs völlig zerstört wurde. Heute befindet sich dort eine überaus wertvolle ägyptische Sammlung, zu deren Juwelen die Büste der Nofretete gehört. 37 Jahre lang war die Ausstellung in dem von Friedrich August Stüler entworfenen Gebäude zu sehen und wurde von rund 13,5 Millionen Menschen besucht.
Das Pergamonmuseum wurde 1930 erbaut und ist das jüngste Gebäude des Komplexes, der durch die Renovierung und Restaurierung der anderen Museen der Insel ergänzt wurde. Es enthält viele hochwertige Exponate aus dem Altertum sowie Kunstwerke aus Asien.
Die Alte Nationalgalerie und das Alte Museum gehören bereits seit Jahrzehnten zu den Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt und sind insbesondere nach ihrer Restaurierung zu einer der größten architektonischen Attraktionen der Stadt geworden.
Das Bode-Museum befindet sich in einem besonders schönen Gebäude, das Kaiser Friedrich III. in Auftrag gegeben hatte. Die barocke Anlage in Form eines Dreiecks mit einer großen Kuppel ist mit dem Spreeufer durch zwei malerische Brücken verbunden. Im Bode-Museum sind Meisterwerke und Skulpturen von Künstlern der Spätgotik und der Renaissance ausgestellt. Ihre ältesten Malereien gehen auf das 13. Jahrhundert zurück.
Charlottenburg – Meisterwerk der Barockarchitektur in Deutschland
Charlottenburg ist ein unglaublich schönes Schloss mit einer über 400-jährigen Geschichte. Ein muss bei einem Städteurlaub Berlin. Es war die Sommerresidenz der preußischen Könige. Heute, Jahrhunderte nach ihrer Gründung, ist die Charlottenburg ein einzigartiger Ort, an dem das ganze Jahr über zahlreiche kulturelle Veranstaltungen stattfinden, wobei der Schwerpunkt auf klassischen Konzerten liegt, die Sie mühelos in die Zeit des Berliner Barocks versetzen.
Charlottenburg befindet sich im gleichnamigen westlichen Bezirk der deutschen Hauptstadt Berlin. Es ist eine der Hauptattraktionen der Stadt, vor allem wegen ihrer unglaublichen barocken Architektur und Innenausstattung.
Das frühbarocke Schloss gilt als größter Schlossbau Berlins und als einer der schönsten Vertreter der Barockarchitektur in Deutschland.
Der Hauptflügel des Palastes beherbergte die Gemächer Friedrichs. Unglaublich beeindruckend ist heute die Empfangshalle, ein riesiger Raum mit hohen Gewölben, Nischen und Flachreliefs. Ganz am Ende des Westflügels befindet sich der Porzellansaal, in dem die Gäste Charlottenburgs eine wunderbare Sammlung chinesischen Porzellans besichtigen können.
An der Ostseite des Schlosses Charlottenburg befindet sich eine Sommervilla im italienischen Stil, der sogenannte Schinkel-Pavillon. Der Autor dieses interessanten Gebäudes war Karl Friedrich Schinkel, ein führender Architekt der damaligen Zeit. Heute beherbergt der 1825 erbaute Pavillon ein kleines, aber sehr interessantes Museum, in dem Zeichnungen und Skizzen von Künstlern aus dem frühen 19. Jahrhundert ausgestellt sind. Einige der Zeichnungen stammen von Schinkel selbst.
Viele weitere Sehenswürdigkeiten laden zur Besichtigung ein
Das Reichstagsgebäude
Hier tagt das deutsche Parlament oder der Bundestag. Von der Kuppel des Gebäudes hat man einen schönen Blick auf die Stadt, und im Inneren befindet sich hinter den Glaswänden eine Fotoausstellung über die Geschichte des Reichstags.
Potsdamer Platz
Einer der berühmtesten Plätze im Zentrum von Berlin. Er ist nach der nahe gelegenen Stadt Potsdam benannt. Bis 1989 verlief die Berliner Mauer durch den Platz, aber nach dem Abriss wurden viele neue Gebäude auf der Freifläche errichtet. Heute ist der Potsdamer Platz berühmt für seine Theater, Kinos, modernen Geschäftshäuser und Wolkenkratzer.
Boulevard Unter den Linden
Der Boulevard trägt diesen Namen, weil die Äste der Linden auf beiden Seiten einen Tunnel über der Fußgängerzone bilden und ihr Duft den ganzen Boulevard entlang zu spüren ist – eine natürliche Idylle in einer städtischen Umgebung. Der Boulevard erreicht das Brandenburger Tor und überquert die Spree am Berliner Dom.
Berliner Gemäldegalerie – für alle Kunstliebhaber
Die Berliner Gemäldegalerie ist eine der reichsten Galerien in Europa. Darin hängen Gemälde von weltberühmten Künstlern wie Rembrandt, Raffael, Tizian, Dürer und Vermeer. Sie ist in einem prächtigen neuen Gebäude untergebracht, das 1997 eröffnet wurde und zu einem beliebten Treffpunkt für Künstler, Maler und alle möglichen anderen Künstler geworden ist. Hier finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt, die von vielen Touristen besucht werden.
Die Berliner Gemäldegalerie befindet sich im Gebäude des Kulturforums, das im Bezirk Tiergarten gelegen ist. Sie ist auch als Neue Gemäldegalerie bekannt. Die Idee zum Bau des Museums geht auf das Jahr 1986 zurück, als man davon ausging, dass dort nur Gemälde aus dem Dahlemer Museum in West-Berlin ausgestellt werden sollten. Nach den Ereignissen im Zusammenhang mit dem Fall der Berliner Mauer und der Zusammenlegung des Dahlemer mit dem Bode-Museum in Ost-Berlin wurde klar, dass das für diesen Zweck vorgesehene Gebäude nicht ausreichen würde, um so viele Gemälde unterzubringen.
Die neue Gemäldegalerie in Berlin gehört zu den Staatlichen Museen zu Berlin und bietet Exponate von Künstlern, die in der Zeit vom 13. bis zum 18. In der einzigartigen Sammlung sind einige der berühmtesten Pinselmeister Europas vertreten. Die Gemäldegalerie ist Teil von mehr als 150 Museen und Galerien in Berlin, das sich nach der deutschen Wiedervereinigung um den Titel der europäischen Hauptstadt der Künste bemühte und heute eines der wichtigsten kulturellen Zentren ist.
Versäumen Sie nicht, Berlins Gastronomie zu genießen
Die Berliner verbringen einen Großteil ihrer Zeit in Cafés, wo sie an Buffets essen, Zeitung lesen oder einfach nur Leute beobachten. Vielleicht werden auch Sie eine Tasse Tee und ein Gebäck genießen.
In Berlin gibt es alles, von Sternerestaurants bis hin zu Imbissbuden und Street Food zu sehr günstigen Preisen.
Hier finden Sie Restaurants mit Gerichten aus aller Welt – australisch, peruanisch, asiatisch – sowie spezielle Lokale für die Zubereitung der Berliner Currywurst. Berliner Spezialitäten sind in der Regel sehr sättigend. Das traditionelle Berliner Frühstück wird vielerorts den ganzen Tag über serviert und ist perfekt für alle, die lange gefeiert haben und mittags etwas Nahrhaftes brauchen. Es umfasst Dinge wie eingelegtes Gemüse, Fleisch, Eier, kann aber auch etwas Süßes (Waffeln) oder Obst enthalten.
Berlin bietet viele Unterhaltungsmöglichkeiten
Berlin ist eine Stadt des Bieres und der Cocktails. Hier finden Sie gut ausgebildete, elegant gekleidete Barkeeper, die gerne Ihre Bestellung entgegennehmen. In dieser Stadt kann man nicht einfach einen Mittagsdrink nehmen. Hier haben Sie die Möglichkeit, fachmännisch gemixte Cocktails zu günstigen Preisen zu genießen. Berlin ist auch für seine elektronische Musik bekannt. Das Schöne an den Clubs hier ist, dass sie schließen, wenn die Leute gehen.
Im Sommer ist die ganze Stadt unter freiem Himmel, denn die Strandbars an der Spree sind bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebt. In der heißen Jahreszeit wird Bier gemischt mit Himbeer- oder Kräutersirup getrunken. Ein weiteres Unterhaltungsangebot, das man sich nicht entgehen lassen sollte, sind die Skybars, die sich auf den Dächern vieler Wolkenkratzer in der Gegend um den Alexanderplatz befinden.