Bergen – die Metropole Fjord-Norwegens
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Bergen – die Metropole Fjord-Norwegens

Bergen ist die Metropole Fjord-Norwegens und mit über 230.000 Einwohnern eine der „Großstädte“ Norwegens. Bergen gilt gleichzeitig als feuchteste Stadt Norwegens mit rund 2000 mm Niederschlag pro m² im Jahr. Das ist etwa das Vierfach der durchschnittlichen Regenmenge Berlins. Einen perfekten Überblick über Bergen erhält man nach einer Seilbahnfahrt auf den Hausberg Fløyen. Aus 320 m Höhe überblickt der Besucher die gesamte Stadt.

Der Panoramablick schweift dabei über die Halbinsel Nordnes, die in den Byfjord hineinragt. Rechts davon liegt die Bucht Vågen. Hier stehen die alten Hansegebäude der Tyske Brygge und die Festung Bergenshus. In entgegengesetzter Richtung befindet sich der Markt (Torget). Er bildet den Mittelpunkt des recht farbenfrohen Zentrums. Die romanische Mariakirche ist vom Fløyen ebenso zu sehen, wie die Kupferkuppeln der beiden anderen ältesten Kirchen Bergens.

Der Stadtname stammt von den sieben steilen Bergen, die die Stadt umschließen. Der Fløyen ist übrigens einer davon. Der höchste Panoramaberg Bergens ist der Ulriken. Sein 642 Meter hoher Gipfel trägt einen markanten Turm. Diverse Museen und Galerien sind in Bergen zu besichtigen. Auf diese wird später noch konkreter eingegangen.

Geschichte

Die Stadt Bergen wurde im Jahr 1070 von König Olav Kyrre gegründet. Wichtigste Wirtschaftszweige des frühen Mittelalters waren die Schifffahrt und der Handel mit Stockfisch. Die Stadt wuchs schnell, begünstigt durch ihre bevorzugte Lage und die Verlegung des Bischofs- und Königssitzes nach Bergen Anfang des 13. Jahrhunderts. Um 1250 war Bergen mit etwa 40.000 Einwohner die größte und bedeutendste Stadt Nordeuropas. Als wichtiges Datum für den weiteren Aufschwung zur Handelmetropole gilt das Jahr 1343, das Jahr der Niederlassung der Hanse in Bergen.

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Aus der ursprünglichen Schutzgemeinschaft der Hanse entwickelte sich im Mittelalter die bedeutendste Seehandelsorganisation der westlichen Welt. Sitz des Kaufmannsbundes wurde im 14. Jahrhundert Lübeck. Das Hansekontor in Bergen spezialisierte sich auf den Export von Stockfisch und den Import von Bier und Salz aus Norddeutschland. Auch nach der Schließung der letzten Hanseniederlassung 1764 blieb Bergen ein bedeutender Handelsplatz für den norwegischen Fischexport. Bergen war immer ein wirtschaftlich starker Ort im Gegensatz zum übrigen Norwegen, welches sich unter der dänisch-norwegischen Union kaum weiterentwickeln konnte. Zu Unionszeiten hatte Bergen engere wirtschaftliche Kontakte zu England als zum restlichen Norwegen. Noch heute sagen viele Einwohner der Stadt gern „ich komme nicht aus Norwegen, ich komme aus Bergen“.

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Die Industrialisierung Bergens begann im 19. Jahrhundert. Die rasche industrielle Entwicklung brachte einen rasanten Anstieg der Bevölkerung mit sich. Ein wichtiger Faktor für die weitere Entwicklung war auch die Einrichtung der Anlegestelle der Hurtigruten, einer Postschifflinie, die bis nach Nordnorwegen führt. Noch heute beginnen die Hurtigrutenfahrten in Bergen. Mit der Eröffnung der Bergen-Bahn im Jahr 1909 erhielt die Stadt einen Eisenbahnanschluss an das Hinterland und damit die richtige Integration mit dem „restlichen“ Norwegen.

Dramatisch begannen die Jahre des Zweiten Weltkriegs für die Einwohner der Stadt. Bereits am 9. April 1940 fiel die deutsche Flotte in Bergen ein. Bei der Explosion eines Munitionsschiffes 1944 wurde die alte königliche Håkon-Halle, ein bedeutendes nationales Symbol, zerstört. Weitere größere Zerstörungen wurden glücklicherweise nicht angerichtet. Nach Beendigung des Krieges etablierte sich Bergen als Kulturstadt. Die Stadt beheimatet das älteste Theater Norwegens, welches bereits 1850 gegründet wurde.

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Bergen spielt in wirtschaftlicher Hinsicht nach wie vor eine bedeutende Rolle in Norwegens Wirtschaft. Fischfang und Öl bilden die Grundlage für den wirtschaftlichen Wohlstand. Wichtiger Wirtschaftsfaktor ist heute der Tourismus. Auch die Universität, die zweitgrößte Norwegens, spielt eine tragende Rolle für die weitere Entwicklung der Stadt.

Sehenswürdigkeiten

Der Torget (Marktplatz) am Ende des Hafenbeckens Vågan ist der Mittelpunkt Bergens. Auf dem Torget findet der bekannte und vor allem bei Touristen sehr beliebte Fischmarkt statt. Wochentags zwischen 7.00 und 16.00 Uhr und am Samstag zwischen 7.00 und 15.00 Uhr herrscht auf dem Fischmarkt reges Treiben.

Rund um den Markt gibt es eine Reihe größerer und kleinerer Restaurants und Kneipen. An der nördlichen Stirnseite des Marktplatzes befindet sich die Markthalle. Hier wird Kuchen, Käse, Kaffee und vieles mehr verkauft. Gleich neben der Markthalle befindet sich das Hanseatische Museum. Das Haus stammt aus dem 18. Jahrhundert und verdeutlicht Leben und Wirken der Hanse. Witzig ein Geheimgang in einem ausgestellten Schrank. Durch diesen flüchteten wohl Schuldner vor Ihren Gläubigern?

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Auffallend im Stadtbild am Hafen sind die alten, gut erhaltenen Hansehäuser der Brygge, auch Tyske Brygge genannt (wegen der vielen ehemals hier ansässigen Deutschen). Die Holzhäuser sind aber gar nicht so alt, wie man wegen der Ansiedlung der Hanse vermuten könnte. Sie stammen vielmehr aus der Zeit nach 1702, da in diesem Jahr ein katastrophaler Brand die ursprüngliche Bebauung der Stadt weitestgehend zerstörte. Die Häuser wurden aber originalgetreu wieder aufgebaut und sind heute durch die UNESCO unter Schutz gestellt. Früher nutzten bis zu eintausend hanseatische Kaufleute die Gebäude als Kontore, Lagerräume und Wohnhäuser.

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Weitere Sehenswürdigkeiten

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Unweit des Marktplatzes steht die Mariakirche. Bei dieser Kirche handelt es sich um das älteste Gebäude Bergens. Die Gemeindekirche der Hansekaufleute wurde bereits im 12. Jahrhundert erbaut. Völlig im Kontrast zum schlichten romanisch-gotischem Äußeren der Kirche steht die prächtige Innengestaltung. Der Altarschrank aus dem 15. Jahrhundert ist mit Blattgold verziert.

Waren früher die hanseatischen Händler auf der Tyske Brygge unterwegs, sind es heute Scharen von Touristen. Restaurants, kleine Kneipen und eine Vielzahl von Läden laden zum Verweilen ein. Eine besondere Attraktion des Viertels sind die holzgepflasterten Straßen. Das Bryggen Museum gibt dem Wissbegierigen Auskunft zur Geschichte des Hansestadtteils. Zu sehen gibt es unter anderem alte Töpferwaren und Runenschriften aus archäologischen Grabungen. Mit etwas Glück kann der Besucher der Bryggen das Segelschulschiff „Statsrad Lehmkuhl“ am Kai sehen, wenn es nicht gerade zur Matrosenausbildung auf hoher See ist. Praktisch am Ende des Hafenbeckens liegt die Festung Bergenshus. König Håkon Håkonsson lies sie erbauen. Die Einweihung erfolgte 1261 anlässlich der Hochzeit und Krönung des Prinzen Magnus.

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Bergenhus-Festung-in-Bergen

Die Festung ist eine Rekonstruktion. Große Teile der Anlage wurden im Zweiten Weltkrieg durch eine Explosion zerstört. Ein auffälliges Gebäude steht gleich neben der Festung. Es ist der sogenannte Rosenkrantz-Turm. Das hohe Gebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert und diente Stadthauptmann Rosenkrantz als Wohngebäude und gleichzeitig zu Wehrzwecken. Die Besichtigung des Hauses mit seinen vielen Zimmern und schmalen Gängen ist in der Saison von Mai bis August in der Zeit von 10 Uhr bis 16 Uhr möglich, sonst nur an Sonntagen von 12 Uhr bis 15 Uhr. Gleich hinter der Festung liegt auch das Norwegische Fischereimuseum. Hier erfährt der Interessierte alles über alte und neue Fischfangmethoden.

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