Pauschalreisen sind out, Individualität und unvergessliche Erlebnisse stehen bei vielen Urlaubern und Erholungssuchenden ganz hoch im Kurs. Zudem geht es um eine effektive Stressreduktion, die Reise zum eigenen Ich und einzigartige Eindrücke unterwegs.
All dies und viel mehr kann eine Pilgerreise auf dem Jakobsweg vorweisen, auch als Camino de Santiago bekannt. Der Pilgerweg erfreute sich schon im Mittelalter bei Gläubigen einer großen Beliebtheit, mittlerweile entdecken immer mehr Besucher aus allen Ländern der Welt die einzigartigen Vorzüge der Route. Wir zeigen Ihnen, was den Jakobsweg so einzigartig macht und geben praktische Tipps für eine unvergessliche Reise.
Was macht die Reise auf dem Jakobsweg so besonders?
Es sind mehrere Gründe, die für die Beliebtheit des Jakobswegs sorgen. Der Trend zum Pilgern ist aber unbestritten vorhanden, denn im Jahr 2023 stellten über 440.000 Besucher einen neuen Rekord auf. Der Pilgerweg, genauer gesagt der spanische Hauptweg, wurde im Jahr 1993 sogar in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Allerdings gibt es grundsätzlich nicht den einen Jakobsweg.
Vielmehr wird diese Bezeichnung heute für zahlreiche Pilgerrouten durch Europa genutzt, die alle zum angeblichen Grab des Apostels Jakobus führen. Dieses befindet sich in Santiago de Compostela in Galicien (Spanien). Viele Wege führen zum Ziel, schon im 12. Jahrhundert wurde im Jakobsbuch ein Pilgerführer veröffentlicht, der hier bereits vier unterschiedliche Wege nannte. Eine individuelle Planung der Route, die direkt vor der eigenen Haustür beginnt, ist auf dem Jakobsweg also problemlos möglich. Hinzu kommen die einzigartigen Eindrücke der Landschaften, die zahlreichen Sehenswürdigkeiten und auch die Begegnungen unterwegs mit Gleichgesinnten.
Zentrales Element: der Pilgerpass
Bevor die Reise auf dem Jakobsweg startet, sollten Sie sich um den sogenannten Pilgerpass kümmern. Dieser ist für eine erfolgreiche Reise von großer Bedeutung und der Garant für den Erhalt der Urkunde am Ziel. Während der Pilgerreise selbst können im Pass zudem Stempel der einzelnen Herbergen und Etappen gesammelt werden. Auch diese gelten als Nachweise für eine Bewältigung der aufwendigen Strecke.
Bei einem geplanten Aufenthalt in einer der zahlreichen Herbergen auf dem Jakobsweg ist der Pilgerpass ebenfalls von großer Bedeutung. Nur mit diesem können Sie in den Herbergen einkehren und neue Kraft für die kommenden Etappen tanken. Der Pilgerpass ist aber nicht nur Eintrittskarte zu den Unterkünften, sondern spart auch bares Geld. Viele der Herbergen können sehr günstig genutzt werden, die Preise für eine Übernachtung liegen meist zwischen fünf und 15 Euro. Ein Antrag sollte mindestens vier Wochen vor Start der Reise erfolgen, damit dieser zeitig zur Verfügung steht.
Jakobsmuscheln als Wegleiter und Wegbegleiter
Während der Reise auf dem Jakobsweg wird Ihnen die Jakobsmuschel immer wieder begegnen. Dies gilt bei einer Wanderung auf der Route des Fischerpfads in Portugal und auf allen weiteren Etappen. Viele Pilger hängen sich eine solche Muschel, die sogar als Symbol für den Weg gilt, für die Reise an den Rucksack. Dies erleichtert das Erkennen Gleichgesinnter während der Reise. Aber auch als Wegweiser kommt die Jakobsmuschel zum Einsatz.
Diese findet sich unter anderem auf Hauswänden, an Steinen in der Landschaft oder auf dem Wanderpfad direkt. So kann der Weg in die richtige Richtung direkt gefunden werden, auch ohne Google Maps oder ähnliche technische Hilfsmittel.
Tipp: mehr als Wandern auf dem Jakobsweg
Bei der Reise auf dem Jakobsweg geht es nicht nur um entspanntes Wandern oder das Erreichen des Ziels. Zwischenmenschliche Beziehungen, Ruhe und natürlich auch der Glaube sind immer wieder mit dabei und machen die Wanderung zu einem echten Erlebnis. Und wer sich die große Distanz zu Fuß über mehrere hundert Kilometer nicht zutraut, kann den Jakobsweg sogar mit dem Fahrrad oder auf dem Rücken eines Pferds erleben.
Tipp: Spanien und Portugal bieten viele Alternativen, auch für klassisches Wandern. Die beeindruckende Landschaft des europäischen Landes können Sie auch mit einem individuellen Wanderurlaub in Portugal erleben, auch abseits des Jakobsweges.
