Reiseziele und Touren in den österreichischen Alpen
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Reiseziele und Touren in den österreichischen Alpen

Großer Widderstein

Die Tour zum höchsten Berg des Kleinwalsertales führt durch das wildromantische Bärgunttal zu einer der markantesten Berggestalten der Allgäuer Alpen, dem 2533 m hohen Widderstein. Überwältigend ist der Blick vom Gipfel des Hauptdolomit über die Lechtaler- und Allgäuer Alpen bis hin zum nahen Lechquellengebirge.

Der Große Widderstein
Der Große Widderstein

Die Gipfeltour  zum Widderstein gehört zu den schönsten im Kleinwalsertal. Der Aufstieg zum Gipfel durch die Südschlucht wartet mit leichter Kletterei im 1. Schwierigkeitsgrad auf und erfordert absolute Trittsicherheit, sehr gute Kondition und etwas Orientierungsvermögen. Aufgrund der Steinschlaggefahr sollte man unbedingt einen Helm tragen. Bei Schnee und Regen kann die Besteigung zu einem riskanten Unternehmen werden.

Baad im Kleinwalsertal
Baad im Kleinwalsertal

Vom Bergdorf Baad geht es zunächst auf breitem Ziehweg durch das schöne Bärgunttal zur Bärgunthütte, mit Einkehrmöglichkeit. Von hier geht es auf schmalen Pfaden allmählich immer steiler werdend durch Buschwerk und Alpwiesen zum historischen Hochalppass. Hier zogen einst vom Hochtannberg kommend im 13. Jahrhundert fünf Familien aus dem Wallis über den Pass in das unbewohnte Breitachtal, besiedelten und machten es urbar. Der Weiterweg führt mit grandiosen Aussichten zum Fuße des Widdersteins.

Widdersteinhütte
Widdersteinhütte

Kurz vor der Widdersteinhütte führt ein schmaler Pfad vor der Weggabelung unter dem Südpfeiler hinauf zum Einstieg in die schuttreiche Südschlucht, mit mahnender Gedenktafel. Im gut gestuften Hang geht es in Kehren bergauf in eine kesselartige Erweiterung. Vom Südwestgrat hat man einen schönen Blick ins Walsertal. Weiter geht es über einen Felskamm und über eine Scharte hinauf zum Widderstein (2533 m).

Kleinwalsertal

Das Kleinwalsertal ist für seine intakte Natur, seine Wander- und Wintersportmöglichkeiten bekannt und gehört zu den beliebtesten Reisezielen in Österreich. Obwohl es zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört, ist das 15 Kilometer lange und knapp 7 Kilometer breite Tal nur mit dem Auto aus Deutschland zu erreichen. Über 5000 Menschen leben im Kleinwalsertal und pro Jahr zählt man weit über eine Millionen Übernachtungen.

Hirschegg im Kleinwalsertal
Hirschegg im Kleinwalsertal

Anspruchsvolle Bergtouren und Wandermöglichkeiten sowie ein vielfältiges Angebot und die Gastfreundlichkeit seiner Bewohner machen das kleine Tal so attraktiv. Vier Orte liegen im Kleinwalsertal: Riezlern, Hirschegg, Mittelberg und Baad. Riezlern bildet die Metropole und liegt am Anfang des Tales. Neben einem Freibad verfügt es über eine Vielzahl an Einkaufsläden und kleinen hübschen Restaurants und Cafes.

Das Kleinwalsertal ist Ausgangspunkt für viele schöne und anspruchsvolle Bergtouren, etwa zum Großer Widderstein, Schwarzwasserhütte, Mindelheimer Klettersteig, Kanzelwand oder auf das Walmendinger Horn. Einer der schönsten Touren führt ohne Frage über das Gottesackerplateau in der Nähe des Hohen Ifen. Diese riesigen Kalkplatten, die aus “Schrattenkalk” bestehen, sind ein Relikt eines mehr als über 100 Millionen Jahren alten Korallenriffs und anderer Meerestiere, die aus dem Tethysmeer ausgewaschen und durch Jahrmillionen vom Wasser durchlöchert wurden. Tiefe Furchen und Rinnen durchziehen das nicht ungefährliche Gottesackerplateau.

Mindelheimer Klettersteig
Mindelheimer Klettersteig

Die Walser

Niemand weiß mehr so genau, was fünf wagemutige Bauernfamilien um 1300 vom Wallis in das Kleinwalsertal trieb. War es pure Abenteuerlust, schlechte wirtschaftliche Verhältnisse oder die Hoffnung auf mehr Freiheit. Die Gründe für die Völkerwanderung im 13. Jahrhundert durch die Alpen sind durch die Forschung noch nicht eindeutig geklärt.

Vermutungen über die Gründe der Auswanderung sind vielfältig: schlechte Lebensbedingungen, Freiheitsliebe, ständige Auseinandersetzungen zwischen den Lehnsherren oder geringe Bodenerträge haben die Walser bewogen eine neue Heimat zu suchen. Einigkeit besteht bei den Walserforschern darüber, dass die Walser “Kolonisten” waren und sich vor 700 Jahren aus dem Wallis aufmachten, um neue Gebiete zu besiedeln und dafür besondere Rechte erhielten.

Die Walser ließen sich in unwirtschaftlichen Gegenden in Frankreich, Oberitalien und Vorarlberg nieder. Zur damaligen Zeit war das Kleinwalsertal noch ein unbesiedeltes  Jagdgebiet der Herren zu Rettenberg. Die Walser machten das Land urbar und errichteten ihre dunkelbraunen Holzhäuser. Einige dieser 400 Jahre alten Häuser, die auf steinernen Fundamenten errichtet wurden, sind bis heute noch erhalten.

Laut Chronik machten sich fünf Walliser Familien um 1310, unter der Führung von Hans Wüstner, über den Hochalppass in das unbewohnte Breitachtal auf. Durch jahrzehntelange harte Arbeit machten sie es urbar und gründeten die Siedlungen Mittelberg mit Hirschegg, Riezlern, Baad und Bödem. Die Lehensherren von Tannberg-Mittelberg gewährten den Walsern die Freiheit der Person, eine freie niedere Gerichtsbarkeit, Selbstverwaltung und die Freiheit zur Abwanderung und Vermählung.

Siehe auch  Reiseziele und Touren in den Schweizer Alpen

Wer sich für die Geschichte und Brauchtum der Walser interessiert, erfährt mehr in den Museen in Riezlern und Mittelberg oder begibt sich auf den Walser Kulturweg durch das Kleinwalsertal. Dieser weist Zeitzeugen einer wechselvollen Geschichte des Tales auf. Auf Rundwegen die jeweils in den drei Orten Mittelberg, Hirschegg und Riezlern beginnen sind farblich und mit Nummern versehen. In den Tourismusbüros kann man die Broschüre “Erlebe unsere Kultur und Tradition” erwerben. In dieser Broschüre sind 40 Objekte (Denkmäler, Weiler und Gebäude) beschrieben und erleichtern die Orientierung auf dem Kulturweg.

Rofangebirge

Das Rofangebirge ist ein kleines Gebirge und gehört geographisch zu den Brandenburger Alpen. Der Pendling (1563 m) der Hausberg von Kufstein ist der nördliche Ausläufer der Brandenburger Alpen, der südliche Teil der Brandenburger Alpen ist bei den Bergsteigern und Wanderer besser unter dem Namen “Rofangebirge” bekannt. Früher nannte man es auch Sonnwendgebirge oder Achenseegebirge.

Rofangebirge
Rofangebirge

Getrennt wird der südöstliche und nordwestliche Teil der Brandenburger Alpen durch das Tal der Brandenberger Ache, sie ist einer der schönsten Schluchtenlandschaften und zu dem ein Mekka für Kajakfahrer schlechthin. Der Achensee bildet die südliche Grenze zwischen Rofan und Karwendel. Im Norden rechnet man auch noch den 2195 m hohen Guffert hinzu. Der höchste Gipfel des Rofan ist der Hochiss mit 2299 m, weitere bekannte Gipfel sind die Rofanspitze, der Streichkopf, der Unnütz und dass Vordere Sonnwendjoch.

Kramsach – Bayreuther Hütte

Von Hagau einem Ortsteil von Kramsach führt ein Wanderweg (Mark. 1/7) in einen Wald hinein und steil bergauf zum Pletzachsattel bis zu einer Almstrasse. Man folgt dem Weg links weiter bis zur Pletzachalm, dort zweigt ein breiter Weg ab, der in Kehren hinauf zur Bayreuther Hütte führt.

Bayreuther Hütte
Blick von der Bayreuther Hütte

Die Bayreuther Hütte liegt auf einer Höhe von 1600 m und verfügt über 66 Schlafplätze. Von der Hütte hat man eine sehr schöne Sicht auf das Inn- und Zillertal. Zudem ist sie ein idealer Stützpunkt für Wanderungen zu den umliegenden Gipfeln, dem Vorderen Sonnwendjoch und der Rofanspitze. Die Gehzeit beträgt 2,5 Stunden.

Bayreuther Hütte – Erfurter Hütte

Von der Hütte aus folgt man dem beschilderten Steig über Bergwiesen zu einem Sattel und über Grasflanken zu einem Gipfelkamm mit Kreuz hinauf. Von dort verläuft der Weg auf Kammhöhe in Richtung Rofangipfel. Vorher muss noch der steile, ausgesetzte und versicherte Sagzahn überwunden werden. Wer ihn meiden will, geht am Gipfelaufbau links weiter zur Erfurter Hütte. Die Gehzeit beträgt 4 Stunden.

Die Erfurter Hütte gehört der Sektion Ettlingen und liegt auf dem 1831 Meter hohen Mauritzköpfl, neben der Rofanseilbahn. Die Hütte ist erreichbar über die Rofanseilbahn und den Zustieg von Maurach über den Mauritz-Niederleger in 2,30 Stunden. Von der Hütte aus bieten sich genügend Tourenmöglichkeiten an wie z. B. Gschöllkopf, Hochiss, Seekarlspitz, Roßkopf, Rofanspitze und Rotspitze. Eine besonders lohnende Tour ist die Überschreitung der Dalfazer Wände, auch Dalfazer Kamm genannt. Sie erstrecken sich auf einer Länge von 1,5 Kilometer im Süden von der Rotspitze bis zum Streichkopf im Norden. Die höchste Erhebung ist das Dalfazer Joch mit 2233 Meter. Das besondere bei dieser Tour ist, dass man alle Gipfel besteigen oder umgehen kann.

Erfurter Hütte – Buchau

Von der Hütte führt der Weg zu einer Verzweigung mit Hinweisschild, von dort folgt man dem Weg (Mark. 413) der durchgehend bis Buchau führt. Zunächst führt der Weg abwärts in das Hochtal und steigt anschließend leicht an zu einem Aussichtspunkt oberhalb der Durrawand.

Von hier hat man einen herrlichen Blick hinunter auf den Achensee und das Karwendel. Weiter abwärts führt der Weg nach Dalfaz einer kleinen Siedlung. Von hier führt ein steiler Steig über Almwiesen und durch Wald nach Buchau. Wer möchte, kann noch einen kleinen Abstecher zum Dalfazer Wasserfall unternehmen, es lohnt sich allemal.

Siehe auch  Die ganz besondere Reise auf dem Jakobsweg

Klettermöglichkeiten

Im Rofangebirge gibt es seit den 80 Jahren vielfältige Sport- und alpine Kletterrouten. Die ersten Sportkletterrouten entstanden am Klobenjoch, heute gibt es fast 100 gesicherte Touren vom Baseclimb bis zu vier Seillängen. Die besten Mehrseillängenrouten, die das Klobenjoch zu bieten hat, sind Hokus Pokus (7a+), Verlockung (6c+), Fliegender Holländer (6b+) oder Strada del Vino (6c). Kletterer, die eine Mischung aus technisch anspruchsvoller Wandkletterei und athletischen Passagen Freude haben, werden am rechten Wandteil des Klobenjochs einige kürzere Sportkletterrouten von 6a bis 8b+ finden.

Rund um den Vilsalpsee – Wandern im schönen Tannheimer Tal

Zu den schönsten Ausflügen im Tannheimer Tal gehört eine Wanderung um den Vilsalpsee. Die Seen sind umgeben von einer einzigartigen Bergszenerie und liegen in einem 18,2 km² großen Naturschutzgebiet, das 2000 zum Gebiet “Natura 2000″ ausgewiesen wurde.

Vilsalpsee
Vilsalpsee

Die Seen liegen in Tirol, in den zu Osten hin abfallenden Allgäuer Alpen, und sind umgeben von beeindruckenden Gipfeln. Im Naturschutzgebiet, dass 1957 gegründet wurde, liegen gleich mehrere Seen in unterschiedlichen Höhenlagen:  der Vilsalpsee 1165 m, der Traualpsee 1630 m, die Lache 1770 m und der Alplsee auf 1600 m. Die Talböden um den Vilsalpsee werden als Almweiden genutzt, und die umgebenden Hänge sind mit Fichtenwald bedeckt. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Bergaicht mit seinen steilen, schroffen Kalkfelsen, dem imposanten Wasserfall und dem Fichten-Block-Urwald im Talschuss, südlich der Vilsalpe. Im Süden um den Vilsalpsee ist die Landschaft stufenartig gegliedert, Flachkare wechseln sich mit steilen Karschwellen ab.

Darüber erstreckt sich alpines Gelände, das das Naturschutzgebiet mit aussichtsreichen Gipfeln aus Dolomitengestein umrahmt. Die Schochenspitze (2069 m), die Krottenköpfe, die Leilachspitze (2274 m), die Steinkarspitze (2015 m), das Rauhorn (2241 m), das Kugelhorn (2126 m), der Kastenkopf (2135 m) und das Gaishorn (2247 m). Über dem Traualpsee erheben sich im Westen die Roten Spitze (2130 m) und das Geierköpfle (1672 m). Zwischen den steilen Kalkfelsen zum Norden hin erstrecken sich grüne, blumenreiche Matten und flache Hänge.

 Tannheimer Tal bei Grän
Tannheimer Tal bei Grän

Am Fuß der Lachenspitze , der Leilachspitze und der Krottenköpfe erhebt sich das Gappenfelder Notländ, ein Hochkar, dass den Talschuss des Birkentales bildet.

Zum Vilsalpsee führen verschiedene Wege. Mit dem Auto erreicht man ihn nur bis 10 Uhr und am Nachmittag ab 17 Uhr, oder man wählt als Alternative den “Alpen-Express”, der von der Touristeninformation Tannheim zum Vilsalpsee pendelt, die Pferdekutsche oder das Mountainbike. Vom Parkplatz bei der Fischerstube wandert man ständig mit wechselnden Eindrücken, mit Blick zu grünen Hängen, emporragenden Gipfeln und auf den tiefblauen Vilsalpsee. 

In einer weiteren Stunde steigt man hinauf zum 480m höher gelegenen Traualpsee, er ist circa 400 mal 600m groß und wurde vor über vierzig Jahren zur Energieverwendung aufgestaut. Er ist von blumenreichen Bergwiesen umgeben, auf denen man verschiedene Enzianarten vorfindet. Etwas weiter oberhalb gelangt man zum Oberen Traualpsee, auch “Lache” genannt, unweit der Landsberger Hütte. Von ihm verläuft in westlicher Richtung ein unterirdischer Auslauf und bildet in der Karschwelle zum Traualpsee einen Wasserfall.

Aussicht vom Neunerköpfle
Aussicht vom Neunerköpfle

Der kleinste der vier Seen um den Vilsalpsee ist der auf 1620 m gelegene Alplsee. Er ist circa 90 mal 100 Meter groß und liegt etwas unterhalb der Kastenalpe. Ihn umgeben ausgedehnte Feuchtwiesen und wunderschöne Verladungsmoore, diese zählen zu den interessantesten im gesamten Naturschutzgebiet.

Der Abfluss des Alplsee stürzt als Bärgaicht-Wasserfall zum Vilsalpsee herab. Eine weitere Möglichkeit die einzigartige Bergwelt um den Vilsalpsee zu erobern, ist die Auffahrt mit dem Sessellift zum Neunerköpfle. Von hier wandert man in südlicher Richtung an der Sulzspitze (2084 m) vorbei und über die Schochenspitze zur Landsberger Hütte. Der Abstieg erfolgt über den Traualpsee zum Vilsalpsee und zurück nach Tannheim.

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