Faszination Klettern – Mehr als vertikales Turnen!
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Alpen Wanderurlaub

Faszination Klettern – Mehr als vertikales Turnen!

Klettern ist seit vielen Jahren populär und verzeichnet weltweit hohe Zuwachsraten. Klettern ist aufregend, herausfordernd und macht Spaß. Klettern ist mehr als vertikales Turnen und Bewegung am Fels, es fördert die Konzentration, Koordination, das Körpergefühl und den Teamgeist. Klettern kann man im alpinen Gelände, an Naturfelsen und Kletterhallen.

Klettern ist ein Sport den man erlernen muss. Daher ist es sinnvoll als Anfänger einen Kletterkurs zu belegen, man lernt schneller, strukturierter und in einer Gruppe von Gleichgesinnten macht es mehr Spaß. Klettern wird seit vielen Jahren auch erfolgreich in der Physiotherapie, Ergotherapie und Psychotherapie als Klettertherapie angewandt. Sie findet ihre Anwendung z. B. bei Aufmerksamkeitsstörungen, Angsterkrankungen, Essstörungen, Depressionen oder wird unterstützend bei Heilungs- und Rehabilitationsprozessen eingesetzt.

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Es gibt viele Spielformen des Kletterns. Beim Sportklettern steht der sportliche Aspekt im Vordergrund, es gilt eine schwierige Route im Fels zu durchsteigen, egal wie lang oder kurz diese ist. Beim Sportklettern sind die Routen durch fest installierte Bohrhaken abgesichert und der Kletterer braucht nur seine Zwischensicherungen einzuhängen. Das klassische Klettern trifft man sehr häufig in den Dolomiten an, alle Sicherungen werden vom Vorsteiger (Seilersten) angebracht. Der Vorsteiger muss über eine gute Klettertechnik, mentale Stärke und die nötige Erfahrung in der Sicherungstechnik verfügen. Das Anbringen von Sicherungspunkten mit Klemmkeilen, Hexentrics und Friends setzt Übung und Erfahrung voraus.

Das Indoor-Klettern ist die beliebteste und praktischste Art der Freizeitbeschäftigung, es ist wetterunabhängig und man kann schnell nach der Schule oder Arbeit die künstliche Felswand besteigen. Die meisten Kletteranfänger machen ihre ersten vertikalen Kletterversuche in einer Kletterhalle mit bunten Griffen und Tritten. In Grund- und Aufbaukursen erlernen sie die Sicherungs- und Klettertechnik und sammeln ihre ersten Erfahrungen. Kletterhallen findet man mittlerweile in vielen Städten. Die meisten Kletterhallen werden kommerziell oder von Alpenvereinen betrieben.

Bouldern
Bouldern

Bouldern ist die einfachste Form des Kletterns. Man besteigt kleinere Felsen in Absprunghöhe und hangelt sich so oft durch den Felsen, bis es gelingt. Für das Bouldern benötigt man nur einen Magnesiabeutel, Kletterschuhe mit Reibungssohle und eine Bouldermatte, auch Crashpad genannt. Klettergebiete gibt es auf der ganzen Welt, das Schöne dabei ist, man kann sein Hobby mit dem Reisen verbinden. Ob es die Sandsteinfelsen in der Pfalz, die geschichtsträchtige Verdon-Schlucht, dass Frankenjura, Orpierre in Südfrankreich, die Gneisfelsen im Maggiatal oder El Chorro das Topklettergebiet in Südspanien ist. Klettern macht Spaß!

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Wissenswertes über Klettersteige

Ein Drahtseilakt in der Vertikalen. Ein atemberaubender Blick nach Oben: Die Felswand im Visier, die man bezwingen will. Nach einigen Metern, ein schwindelerregender Blick in die Tiefe, jetzt heißt es konzentrieren und tief durchatmen, es wird einem klar, zum Gipfel gelangt man nur über den Klettersteig. Wer von alpinen Abenteuern träumt, abseits der Wanderwege, senkrechte Felswände und Berggipfel zu ersteigen, mit einem Maß an Sicherheit, für den sind Klettersteige genau das richtige.

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Klettersteiggehen boomt und hat sich schon längst als eine eigenständige Disziplin im Bergsteigen etabliert. Klettersteige gibt es historisch gesehen schon sehr lange, sieht man einmal von der schrecklichen Geschichte des 1. Weltkrieges ab, wo sich italienische und österreichische Soldaten in den Dolomiten in erbitterten Stellungskämpfen gegenüberstanden. Noch heute findet man zahlreiche Überreste alter Kriegsstellungen in den Dolomiten. Heute gibt es alpenweit über 1000 dieser Eisenwege in allen Schwierigkeitsgraden, vom einfachen Steig bis hin zum schwierigen Sportklettersteig. Klettersteige sind mit Eisenstiften, Eisenleitern, Trittbügeln und Drahtseilen gesicherte Felswände. Für ihre Begehung benötigt man eine spezielle Ausrüstung.

Für die Sicherung auf Klettersteigen benötigt man ein Klettersteigset, bestehend aus einem Fangstoßdämpfer und zwei Sicherungssträngen mit je einem Karabiner. Das Klettersteigset in Y-Form im am sichersten, da beide Seilstränge gleichzeitig ins Drahtseil eingehängt werden können, so dass im Falle eines Sturzes oder beim Bruch eines Seilstranges, der zweite Seilstrang den ersten ersetzen kann. Das Klettersteigset wird mit einem Ankerstich am Anseilpunkt des Klettergurtes befestigt.

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Der Klettergurt besteht aus einem Hüftgurt mit zwei Beinschlaufen. Klettergurte gibt es in zwei Varianten mit und ohne verstellbare Beinschlaufen. Die letztere Variante ist zu bevorzugen, da sie an die Bekleidung anpassbar ist. Außerdem sollte er über einen guten Tragekomfort und Bewegungsfreiheit verfügen. Ist man auf einer Mehrtagestour mit schwerem Rucksack unterwegs, sollte man eine Kombination aus Brust- und Sitzgurt bevorzugen. Im Fall eines Sturzes wird das Nachhintenkippen des Oberkörpers vermieden. Klettergurte sollte man vor einem Kauf immer an- und ausprobieren. Für diesen Zweck sind die meisten Bergsportgeschäfte mit einer künstlichen Kletterwand ausgestattet.

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Ein Kletterhelm ist unverzichtbar. Er schützt vor herabfallenden Steinen und vor Anprallverletzungen. Der Helm sollte auf dem Kopf gut sitzen und nicht wackeln. Zudem sollte er über genügend Belüftungsschlitze verfügen, denn Klettersteiggehen kann schweißtreibend sein. Kletterhelme gibt es in verschiedenen Ausführungen und modischen Styles.

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Klettersteighandschuhe gehören ebenfalls zum Equipment, sie schützen die Hände vor defekten Drahtseilen und verhindern Blasen. Ein wichtiger Aspekt ist auch das Schuhwerk. Für Klettersteige gibt es spezielle Klettersteigschuhe mit besonders griffigem Profil. Je nach Einsatzart kann man zwischen den unterschiedlichsten Modellen wählen, einem Halbschuh für einfache, einem Kletterschuh mit Reibungssohle für schwierige und einem Bergschuh in Stiefelform für anspruchsvolle Klettersteigtouren. Das Schöne am Klettersteiggehen ist, fast jeder kann sie begehen. Abenteuerlust geweckt?

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