Botswana im Süden Afrikas vereint beeindruckende Landschaften mit einer vielfältigen Tierwelt. Das Land ermöglicht Touristen durch die zahlreichen Nationalparks, Elefanten, Löwen, Nashörner, Flusspferde oder Hyänen in ihrem natürlichen Lebensraum zu erleben. Die landschaftlichen Gegensätze von der Kalahari-Savanne zum fruchtbaren Okavangodelta sind ein besonderer Reiz des Landes. Botswana gilt als stabiles und sicheres Reiseland, in dem nachhaltiger Tourismus zum Schutz der dortigen Natur im Fokus steht.
Geschichte Botswanas
Die Geschichte der Republik Botswana ist eine junge: Das Land erlangte seine Unabhängigkeit von den Briten in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Heutzutage bilden der Diamantenabbau und der Tourismus wichtige Wirtschaftszweige.
Spuren der Besiedelung reichen in dieser Region bis in die Anfänge der Menschheit zurück. Ein eindrucksvolles Zeugnis der Kultur bilden die Tsodilo-Hügel. Sie gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und liegen im Nordwesten Botswanas. An den Hügeln finden sich Felszeichnungen, die über tausend Jahre alt sind.
Die Völker, die in der Region des heutigen Botswanas leben, blicken auf eine mehr als zehntausend Jahre alte Geschichte zurück. Dazu gehören die San, auch Basarwa genannt, die heute noch in der Kalahari als Nomaden und Jäger leben. Die Republik Botswana blickt auf eine von Bürgerkrieg und anderen Konflikten freie Geschichte zurück. Allerdings steht vor allem die Behandlung der San mit der Begrenzung ihrer Jagd und Lebensgrundlage in der Kritik. Der Name des Landes leitet sich von dem Volk der Tswana ab, die die Mehrheit in der Bevölkerung bilden. Daher ist die erste Amtssprache auch Tswana, die zweite Englisch.
Highlights in Botswana
Botswanas Landschaften sind vielfältig: Hier finden sich mit dem Okavangodelta das größte Binnendelta der Welt, die Kalahari und die Makgadikgadi-Salzpfannen. Die Regionen lassen sich auf verschiedene Weise entdecken: Per Boot, per Auto, per Flugzeuge oder zu Fuß mit erfahrenen Guides.
Das Okavangodelta besteht in der Zeit zwischen März und Juni aus Wasserläufen, Seen und einzelnen Inseln. Der von der Regenzeit in Angola gefüllte Okavango versickert im Delta und schafft die Lebensgrundlage für zahlreiche Tiere. Die grüne und hügelige Landschaft lässt sich in diesem Zeitraum am besten auf einer Mokoro-Bootsfahrt erkunden. Die Mokoro sind Einbaumboote ohne Motor. Hier sind Nilpferde und Krokodile ebenso wie Elefanten und Büffel zu entdecken.
Die Kalahari und Makgadikgadi-Salzpfannen sind karge, aber faszinierende Landschaften. Die Salzpfannen liegen im Norden der Kalahari und sind eine der größten Salzwüsten der Welt. In der Kalahari lässt sich auf Führungen die Lebensweise der San erleben. In der Regenzeit ziehen Herden an Zebras und Gnus eindrucksvoll durch die Salzpfannen.
Die einheimische Küche zählt zu den Dingen, die es nicht zu verpassen gilt. Die Spezialitäten unterscheiden sich je nach Region. Im Okavangodelta gehört der fangfrische Fisch zu den Gerichten, die es zu probieren gilt. Die typische Küche in Botswana besteht aus Fleisch und Beilagen wie Reis, Gemüse, Maisbrei oder Kartoffeln. Eher eine Ergänzung in Gerichten oder ein Snack sind die Mopane-Würmer, die auf Märkten zu finden sind.
Die schönsten Nationalparks in Botswana
Die Vielfalt an Nationalparks und Reservaten ist so groß, dass sie sich nicht alle in einem Urlaub genügend würdigen lassen. Sie haben aufgrund der unterschiedlichen Landschaften individuelle Reize. Die Parks und Reservate sind selten durch Zäune eingegrenzt, sodass die Tiere frei durch die Gegend ziehen.
Der Chobe Nationalpark liegt im Nordosten von Botswana und ist der älteste Nationalpark des Landes. Bekannt ist er für die vielen Elefanten, die hier leben. Aber auch Giraffen, Büffel und Löwen lassen sich auf einer Tour durch den Nationalpark entdecken.
Im Moremi Wildreservat im Okavangodelta liegt die größte Insel des Deltas Chief`s Island. An das Wildreservat grenzt das Khwai Schutzgebiet an. Hier lassen sich besonders gut Wildhunde und Hyänen beobachten.
Der Nxai Pan Nationalpark grenzt an die Makgadikgadi-Salzpfannen. Neben den Tieren, die vor allem in der Regenzeit zu beobachten sind, zählen hier die Affenbrotbäume zu den Highlights. Sie sind über tausend Jahre alt.
Zu den größten Wildreservaten Afrikas zählt die Kalahari. Die Größe der Savanne macht sie zu einem beliebten Ziel für Flüge, um Tiere und Landschaft von oben zu entdecken.
Urbane Zentren in Botswana
Viele Touristen nutzen die Städte nur als Startpunkt für Erkundungen der Nationalparks. Die Stadt Kasane beispielsweise gilt als ideal, um von dort aus zu Ausflügen in den Chobe Nationalpark zu starten. Ihre Lage an der Grenze zu Sambia und Simbabwe macht sie für Touren zu den Victoriafällen interessant. Die Kleinstadt hat entsprechend viele ansprechende Unterkünfte zu bieten.
Die zweitgrößte Stadt des Landes ist Francistown. Sie ist für Touristen oftmals nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zu den Makgadikgadi-Salzpfannen. Hier bietet sich der Besuch des Supa-Ngwao-Museums an, das die Geschichte der Stadt erzählt. Denn mit dem Goldrausch Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Francistown zu einem wichtigen Industrie- und Eisenbahnstandort.
Einer der geschäftigsten Flughäfen Botswanas liegt in der Stadt Maun. Sie gilt als Tor zum Okavangodelta und von hier aus lassen sich per Bus viele Orte des Landes erreichen. Wer vor der Weiterfahrt die Stadt erkundet, bekommt im Nhabe Museum Informationen zur Geschichte der Okavango Region. Hier finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen lokaler Künstler statt.
An der Geschichte des Landes Interessierte treffen im Ort Serowe im Osten Botswanas auf eine ehemalige Königsstadt. Das dortige Museum informiert über die Khama-Familie, der auch der erste Präsident des Landes Sir Seretse Khama entstammte. In der Nähe liegt das Khama Rhino Sanctuary, das sich dem Schutz von Nashörnern widmet.
Die Hauptstadt Gaborone beeindruckt mit modernen Hochhäusern und Shoppingcentern. Restaurants, Bars und Clubs sorgen am Wochenende für ein ausgelassenes Nachtleben. Einen Besuch wert ist das Nationalmuseum. Es zeigt zeitgenössische und traditionelle Kunst und ist ein Tipp für Kulturinteressierte.
Beste Reisezeit für Botswana
Die ideale Reisezeit für Botswana hängt von der Region und den Absichten ab. Die Jahreszeiten sind denen in Europa entgegengesetzt: Von September bis April ist Sommer und Regenzeit, zwischen Mai und August ist Trockenzeit und Winter. Die Temperaturen liegen in der Trockenzeit durchschnittlich bei zwischen 20 und 25 Grad. Es kühlt nachts jedoch schnell ab. Im Sommer hingegen steigen die Temperaturen tagsüber auf über 30 Grad und sinken auch nur abends langsam. Die Regenzeit bedeutet starke kurze Regenfälle, die je nach Region zu Überschwemmungen führen.
Zur Regenzeit gestaltet es sich am einfachsten, Tiere zu beobachten, die sich an den Wasserstellen versammeln. Der Oktober gilt als heißester Monat in Botswana, sodass morgens oder nachts die aussichtsreichsten Zeiten sind, um Tiere zu entdecken. Die ideale Reisezeit für Safaris und Tierbeobachtungen in den trockenen Gebieten wie der Kalahari ist die Regenzeit ab November. Neben den vielen Tieren blüht auch die Natur auf. Botswana präsentiert sich ab November grün. Im Okavangodelta ist in der Trockenzeit viel los. Das Delta zieht ab Juni eine große Zahl von Tieren an und ist im August am wasserreichsten und sehenswertesten.
Lokale Verhaltensregeln und Tipps
Für deutsche Besucher reicht ein noch sechs Monate gültiger Reisepass, um nach Botswana einzureisen. Die Anreise per Flug ist mit Zwischenstopps in Südafrika oder anderen Ländern verbunden.
Wer mit einem Mietwagen individuell das Land bereist, hat zu berücksichtigen, dass hier Linksverkehr herrscht. Es ist ratsam, Fahrten im Dunkeln wegen der Wildunfallgefahr zu vermeiden. Müll und Essenreste sind immer mitzunehmen, um Tiere nicht zu gefährden. Es lohnt sich, eine kleine Menge der einheimischen Währung Pula mitzuführen. Geldautomaten sind nur in den Städten und touristischen Zentren üblich.
Das Land gilt als sicher. Vor Taschendiebstahl oder anderer Kleinkriminalität schützt ein umsichtiges Verhalten. Dazu gehört, dass wichtige Dokumente am besten im Safe verstaut sind oder wertvoller Schmuck besser nicht offen zu tragen ist.
Verschiedene Regionen wie der Norden Botswanas gelten als Malariarisikogebiet. Dementsprechend wichtig ist es, vorab mit einem Arzt eine mögliche Prophylaxe abzuklären. Grundsätzlich empfiehlt sich lange Kleidung und Mückenspray in Moskitogebieten. Das Leitungswasser ist nicht trinkbar und es ist ratsam, nur gefiltertes oder aus verschlossenen Flaschen stammendes Wasser zu trinken.
In Botswana gilt der Bilharziose-Erreger als verbreitet: Vom Schwimmen oder Durchwaten in nicht als sicher gekennzeichnetem Wasser ist abzuraten. Mitunter kommt es zu lokalen Milzbrand-Ausbrüchen, sodass es wichtig ist, Kontakt zu toten oder kranken Tieren zu meiden. Für Hinweisen hinsichtlich der Sicherheit und Gesundheit empfiehlt sich vor der Reise ein Blick auf die Internetseite des Auswärtigen Amtes.