Die Geburtsstunde des Alpinismus begann mit der Erstbesteigung des Mont Ventoux am 26. April 1336, durch den italienischen Humanist und Gelehrten Francesco Petrarca. Er wird als „Vater der Bergsteiger“ bezeichnet, es war der erste dokumentierte Aufstieg aus alpinem Interesse. In einem Brief an Francesco Dionigi schrieb er: „Den höchsten Berg unserer Gegend, der nicht unverdienterweise „Der Windige“ genannt wird, habe ich gestern bestiegen, lediglich aus Verlangen, die namhafte Höhe des Ortes kennenzulernen [….]“. Aber es sollte noch einige Zeit vergehen, bis die Eroberung der Alpen einsetzte, nicht nur in literarischer und wissenschaftlicher Hinsicht.
Aegidius Tschudi, ein Schweizer Staatsmann und Historiker, der die Schweizer Alpenwelt erkundete, gehört genauso wie Konrad Gessner, einer der größten Naturforscher seiner Zeit, zu den Pionieren des Alpinismus.
An Jakob Vogel schrieb er einen Brief voll Bewunderung für die Berge: „Ich habe mir vorgenommen, sehr geehrter Vogel fortan, so lange mir Gott das Leben gibt, jährlich mehrere oder wenigstens einen Berg zu besteigen, wenn die Pflanzen im Blüte sind, teils um diese kennenzulernen, teils um den Körper auf eine ehrenwerte Weise zu üben und den Geist zu ergötzen […] Die stumpfen Geistes sind, wundern sich über nichts, sie brüten in ihren Stuben und sehen nicht das grosse Schauspiel des Weltalls; in ihren Winkel verkrochen wie die Siebenschläfer im Winter, denken sie nicht daran, dass das menschliche Geschlecht auf der Welt ist, damit es aus ihren Wundern etwas Höheres, ja das höchste Wesen selbst begreife.“
Ein weiterer Protagonist des Naturerlebnisses war Jean Jaques Rousseau, ein Literat und Philosoph, der in seinem Roman „La Nouvelle Héloìse die Natur im Kontrast zum Stadtleben beschreibt. Er erweckte in den Menschen wieder die Sehnsucht und Begeisterung für die Natur – es wurde der Beginn einer Massenbewegung. Eine weitere Geburtsstunde des Alpinismus beginnt mit der Besteigung des Mont Blanc, durch Horace Benedicte de Saussure, Philosoph, Naturforscher und Vater der modernen Alpenforschung. Er gehört zweifellos neben den Erstbesteigern Gabriel Paccard und Jacques Balmat zu den Protagonisten der Mont Blanc Besteigungsgeschichte.
Am 3.August 1787 hat er mit seinem Expeditionsteam den Mont Blanc bezwungen. Das war der Beginn der wissenschaftlichen Alpenforschung. Mit seinem Forscherdrang hat er die Kenntnisse auf den Gebieten der Meteorologie, Geologie und Glaziologie vorangetrieben und erweitert. Von nun an wird die Gebirgswelt bzw. Alpenraum erkundet, kartiert, es werden Wege und Steige angelegt und man fängt an die ersten Hütten zu bauen.
Seit 1930 bis heute suchen sich die Bergsteiger immer wieder neue Herausforderungen, in den unterschiedlichsten alpinen Disziplinen. Die Herausforderungen werden immer extremer. Wohin diese Entwicklung führen wird bleibt abzuwarten! Der Massen- bzw. Bergtourismus nimmt immer mehr zu, dass Ökosystem der Alpen und seine Kulturlandschaften sind gefährdeter denn je.