Durchführung einer Tour – worauf ist zu achten?
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Alpen Wanderurlaub

Durchführung einer Tour – worauf ist zu achten?

Mit einem leichten Frühstück aus Müsli und Obst startet man am besten in eine Bergwanderung, zu schwere Kost sollte man meiden. Gemütlich und nicht zu schnell sollte man eine Tour beginnen, damit der Kreislauf erst in Schwung kommt. Am besten geht jeder seinen eigenen Rhythmus.

Verpflegung und Pausenzeiten

Bergwandern ist anstrengend und schweißtreibend, daher sollte man in regelmäßigen Abständen genügend trinken und kurze Pausen einlegen, damit der Körper sich wieder erholen kann. Alle zwei Stunden sollte man auf einer längeren Tour eine Pause von 20 bis 30 Minuten einlegen und mindestens 1 Liter Flüssigkeit, in Form von Früchtetees oder isotonischen Getränken zu sich nehmen. Müsliriegel und Trockenobst spenden schnell neue Energie.

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Komplikationen während der Tour

Sollten auf der Tour unvorhersehbare Schwierigkeiten oder Situationen eintreten, die man nicht einschätzen kann, sollte man umkehren um unnötige Risiken zu vermeiden. Sind Wege beschädigt oder durch schwierige Passagen oder Schneefelder nicht zu begehen und man fühlt sich der Situation nicht gewachsen, sollte man die Tour komplett abbrechen.

In höheren Alpenlagen ab 2000 m können die Verhältnisse anders sein als im Tal. Die Wetterverhältnisse können sich in kurzer Zeit ändern, es kann Gewitter oder ein Schneefall einsetzen. Wer unvorbereitet in eine solche Lage gerät, kann in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Es kann zur Auskühlung des Körpers und Erschöpfungszuständen kommen.

Starker Regen oder Schneefälle erschweren das Begehen von Wanderwegen, es kann zu Rutsch- und Sturzgefahren kommen. Aufkommender Nebel kann die Sichtverhältnisse dramatisch einschränken und man kann die Orientierung verlieren.

Tipps zum Verhalten bei schlechter Sicht:

  • Immer auf dem Weg bleiben und den Markierungen folgen
  • Hat man die Markierung verloren, dann zum letzten bekannten Punkt zurückgehen und neu orientieren
  • Nicht auf eigene Faust weitergehen
  • In der Gruppe zusammen bleiben
  • Bei Nebel den Körper vor Auskühlung schützen und auf bessere Sicht warten, im unbekannten Gelände weitergehen kann lebensgefährlich sein
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Bei Gewitter sollte man sich wie folgt verhalten:

  • Gipfel, Grate, nasse Rinnen, Steilhänge, eisengesicherte Steige und einzeln stehende Bäume, fließende und stehende Gewässer unbedingt meiden
  • Metallgegenstände vom Körper entfernen und abseits stellen (Karabiner etc.)
  • Nicht in Panik verfallen, Ruhe bewahren
  • Eine kauernde oder sitzende Haltung auf einer isolierten Unterlage einnehmen
  • Höhlen und Grotten sind nur sicher, wenn sie genügend Kopf- und Rückenfreiheit und genügend Abstand von der Außenkante haben.

Notfallmeldungen

Die fünf „W“ der Alarmierung:

  1. Was ist passiert: Art und Schwere der Verletzung
  2. Wo ist es passiert: Eindeutige Ortsangabe, Höhe, Koordinaten
  3. Wie viele Verletzte, Beteiligte
  4. Wann ist der Unfall passiert
  5. Wer meldet: Name, Rückrufnummer, Funktion

Auf Nachfragen immer besonnen und überlegt antworten.

Notruf per Mobiltelefon

112 ist die europaweit gültige Notrufnummer (Notrufe sind nur mit aktiver SIM-Karte möglich).

Nach dem Notruf:

  • Mobiltelefon eingeschaltet lassen
  • Nicht mehr telefonieren, um für Rückfragen erreichbar zu sein
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Alpines Notsignal

Um Menschen in Sicht- und Hörweite auf den Unfall aufmerksam zu machen:

  • Sechsmal in der Minute ein Signal geben (ideale Signale sind Pfeifen, Rufen, Lichtsignale)
  • 1 Minute Pause, Signal wiederholen
  • Antwort: Dreimal in der Minute
  • 1 Minute Pause

Zu Fuß Hilfe holen

  • Ortsangabe, Unfallzeitpunkt, Namen der Verletzten auf Zettel aufschreiben
  • Karte mitnehmen
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Bei Luftrettung

  • Anfliegenden Helikopter auf Unfallseite aufmerksam machen, Rettungsdecke oder Taschenlampe
  • Landefläche frei räumen: Lose Kleidung, Seile und andere Gegenstände wegpacken
  • Rettungsteam mit Y-/N-Zeichen einweisen
  • Anweisung der Retter beachten

Tipps für die Erste Hilfe

  • Ruhe bewahren und überlegt handeln!
  • Erste Hilfe nach bestem Wissen und eigenen Möglichkeiten leisten, Improvisation ist besser als gar nichts tun!
  • Notfallmeldung abgeben
  • Verletzten aus Gefahrenzone bringen, situationsgerecht lagern
  • Verletzten intensiv betreuen, Zuwendung, nicht alleine lassen
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Rucksackapotheke: Was sollte hinein?

  • Heftpflaster
  • Sterile Wundauflage
  • Großes und kleines Verbandspäckchen
  • Dreieckstuch
  • 2 elastische Binden
  • 1 Rolle Tape
  • Wundinfektionsmittel
  • Blasenpflaster
  • Einmalhandschuhe
  • Rettungsdecke (Aluminiumfolie)

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