Indien bereisen und entdecken
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Indien

Indien bereisen und entdecken

Reiseinformationen zu Indien

Deutsche Indienreisende müssen im Besitz eines gültigen Visums und Reisepasses sein. Der Pass muss über das Reisedatum hinaus noch mindestens 6 Monate gelten. Es ist immer empfehlenswert, sich vor Reiseantritt über aktuelle Reise – und Sicherheitshinweise zum Reiseland informieren.

Die notwendigen Informationen sind auf der Seite des Deutschen Auswärtigen Amtes erhältlich. Tipp: Wichtige Unterlagen sollte man am besten im Safe des Hotels hinterlassen. Falls, keiner vorhanden ist, empfiehlt es sich, die Dokumente verdeckt bei sich zu tragen, z. B. in einem Bauchgurt.

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Reisezeit:

Für Europäer sind die Monate Oktober bis März die besten Reisemonate, wenn der Urlaubsort im Norden des Landes liegt. Für Reisen in den Süden ist Dezember und Februar die beste Reisezeit. Die Niederschläge in Indien werden durch den Monsun bestimmt. Die regenreichste Zeit in den meisten Landesteilen beginnt im Juni und dauert bis September oder Oktober. Das Klima in Indien kann in zwei Zonen eingeteilt werden.

In Nord- und Zentralindien herrscht subtropisches Kontinentalklima. Im Süden und in den Küstengebieten dagegen herrscht ein maritim geprägtes tropisches Klima. In den nordindischen Tiefebenen liegen die Tagestemperaturen in den Monaten Dezember bis Februar bei kühlen 10 bis 15 °C. In den Monaten April und Juni wiederum kann es für Europäer zu unangenehmen Höchsttemperaturen von 40 bis über 50 °C kommen. Im Süden des indischen Subkontinents ist es durchgängig heiß. Tipp: Indienreisende sollten vorzugsweise ein klimatisiertes Hotel mit Pool buchen. Dann können sie der Hitze trotzen.

Geld:

Die Zahlung mit Bargeld ist in Indien normal. Offizielle Währung ist die indische Rupie. Eine Rupie entspricht aktuell 0,011 Euro oder umgekehrt ein Euro ist ca. 87 INR. Indische Währung darf weder eingeführt noch ausgeführt werden. Andere Devisen können bis zu einem Wert von 5.000 USD ohne Deklaration mitgebracht werden. Mit einer deutschen Kreditkarte kann an Geldautomaten, die in den großen Städten stehen Geld abgehoben werden.

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Aber Achtung, die Abhebung ist gebührenpflichtig. Ansonsten ist es empfehlenswert, Bargeld oder Reiseschecks bei Banken oder offiziellen Wechselstuben zu wechseln. Die Quittungen sollten aber unbedingt aufbewahrt werden, da sie für den Rücktausch etwaiger übrig gebliebener Rupien vor der Abreise benötigt werden.

Essen gehen:

Eine Mahlzeit in lokalen Restaurants oder Garküchen kostet im Schnitt zwischen 3-5 Euro pro Person. Für 15-20 Euro pro Person /Tag bekommt man eine gute Mahlzeit, dazu Trinkwasser oder einen Softdrink. Im Preis ist noch eine Fahrt mit der Rikscha drin. Achtung: alkoholische Getränke oder Luxusgüter sind in Indien teuer. Die Eintrittspreise für Veranstaltungen, Freizeiteinrichtungen oder Ausstellungen schlagen normalerweise mit ungefähr 3-12 Euro zu Buche. Trinkgeld ist in Indien eine freiwillige Sache. Es gehört aber zur indischen Kultur und wird erwartet. Immer ein paar kleine Scheine dabei zu haben ist nützlich.

Gesundheitstipps:

Eine Reiseapotheke ist obligatorisch. Sie sollte mindestens Medikamente gegen Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und gegen Durchfall enthalten.
Um in Indien häufig vorkommende Lebensmittelvergiftungen zu vermeiden, ist Vorsicht angeraten. Zum Beispiel Straßenhändler und Fleisch nach Möglichkeit vermeiden und Wasser ausschließlich aus versiegelten Flaschen trinken. Hat es einen dennoch erwischt hilft nur der Gang zum Arzt. Indische Ärzte sind hochqualifiziert und die Behandlungen sind günstig.

Elefanten in Ayutthaya
Elefanten in Ayutthaya

Impfungen:

Vor einer Reise nach Indien sollte man seinen Impfschutz auffrischen. Dazu gehören eine aktuelle Impfung gegen Diphtherie, Masern, Pertussis (Keuchhusten) und Tetanus (Wundstarrkrampf) sowie eine Grundimmunisierung gegen Poliomyelitis/Kinderlähmung. Des Weiteren ist ein ausreichender Schutz gegen Hepatitis A (Gelbsucht) sowie Hepatitis B anzuraten. Vor allem dann wenn Tagesausflüge ins Landesinnere unternommen werden.

In manchen Regionen Indiens sind Seuchen wie Tuberkulose, Cholera, Filariose und Malaria immer noch ein großes Problem. Gegen Tuberkulose und Cholera helfen Impfungen. Filariose und Malaria werden durch Moskitostiche übertragen. Dagegen helfen Mückenschutzmittel. Besonders Moskitonetze sind nützliche Accessoires im Schlafzimmer.

Noch zwei nicht ganz unwichtige Reiseformationen zum Schluss: Die Netzspannung in Indien beträgt üblicherweise 220 Volt, sodas man europäische Geräte problemlos anschließen kann. Es empfiehlt sich aber die Mitnahme eines Adapters, da nicht alle Stecker europäisches Format haben. Telefonieren sollte man am besten in einer der vielen Telefonzellen. Das ist jedenfalls günstiger als im Hotel.

historischer-Park-Sukhothai
historischer-Park-Sukhothai

Die schönsten Sehenswürdigkeiten und Touristenmagnete in Indien

Das Land wartet mit wunderschönen Landschaften, paradiesischen Küstenorten und prächtiger Architektur auf, die jeden Indienreisenden zum Staunen bringen. Hier eine kleine Auswahl der Attraktionen, die man gesehen haben muss:

Tadsch Mahal

Die einzigartige Grabmoschee in der Stadt Agra ist Indiens Wahrzeichen und gleichzeitig die größte architektonische Sehenswürdigkeit im Land. Der Großmogul Shah Jahan ließ sie für seine gestorbene Frau bauen, die sich vor ihrem Tod ein weltweit einmaliges Grabmal gewünscht hatte. Mit diesem prächtigen Gebäude erfüllte der Großmogul den letzten Wunsch seiner geliebten Frau.

Tadsch Mahal
Tadsch Mahal

Rotes Fort in Agra

Die gewaltige Festungsanlage aus rotem Sandstein und weißem Marmor war für 200 Jahre die Wohnstätte der Mogulkaiser. Der Erbauer des Taj Mahal, der Mogul Shah Jahan wurde hier im Jasminturm bis zu seinem Tod im Jahr 1666 eingesperrt. Vom Turm aus konnte er die Grabstätte seiner verstorbenen Frau sehen.

Rotes Fort in Agra
Rotes Fort in Agra

Pink City Jaipur

Die gesamte Altstadt von Jaipur besteht aus rosaroten bis terrakottafarbenen Bauwerken und Gebäuden. Rosa gilt in Jaipur traditionell als Farbe der Gastfreundschaft. Sehenswert sind u. a. der Stadtpalast mit seinen prächtigen Innenhöfen und wunderschönen Gärten sowie der ebenfalls in Rosa erstrahlende Hawa Mahal, der Palast der Winde. Auch viele Museen gibt es in Jaipur zu entdecken.

Pink City Jaipur
Pink City Jaipur

Ranthambhore Nationalpark

Im Bundesstaat Rajasthan gelegenen Wildgehege tummeln sich zahlreiche Leoparden, Hyänen, Wildschweine, Affen, Antilopen und andere Tiere sowie etwa 60 bengalische Tiger. Des weiteren viele Vögel und mehr als 35 Reptilienarten. 214 m hoch über einem künstlich angelegten See ragt die trutzige Festung (11. Jh.) empor, die dem Park seinen Namen gab. Besucher können eine durch den Nationalpark geführte Safari buchen.

Ranthambhore Nationalpark
Ranthambhore Nationalpark

Ajanta-Höhlen

Buddhistische Mönchen begannen die Höhlen im Tal von Ajanta im 5. Jahrhundert als Wohnstätten auszubauen. In den Höhlen kann man faszinierende Malereien und prächtige Buddha-Statuen bewundern. Ein weiterer sehenswerter Höhlenkomplex sind die Höhlen von Ellora im Bundesstaat Maharastra. Die 34 buddhistischen, hinduistischen und jainistischen Höhlentempel zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Ajanta-Hoehlen
Ajanta-Höhlen

Strände von Goa

Die ehemalige portugiesische Kolonie punktet mit ihren wunderschönen Sandstränden, vielen Kokospalmen und blauem Meer. Urlauber fühlen sich an den Stränden Mandrem, Majorda, Morjim oder Anjuna wie im Paradies. Kleine Imbisslokale mit Blick auf den weiten Ozean laden zum Besuch ein. Fischliebhaber kommen hier bestimmt auf ihre Kosten.

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Goa


Backwaters Kerala

Das Wasserstraßennetz ist das absolute Highlight im Süden Indiens. Hausboote und verzweigte schmale Kanäle, gesäumt von Kokospalmen wecken die Lust bei einer der dort ansässigen Gastfamilien (Homestays) das traditionelle Leben am und auf dem Wasser kennenzulernen.

Backwaters Kerala
Backwaters Kerala

Varanasi

Die Stadt des Gottes Shiva im Bundesstaat Uttar Pradesh ist Indiens spirituelle Hauptstadt. Jedes Jahr finden sich hier unzählige fromme Hindus ein, um im heiligen Wasser des Ganges zu baden. Von den Häuserzeilen und Tempelanlagen der Stadt führen 84 steinerne Treppen (Ghats) hinunter zum Fluss. Das pulsierende Leben an den Ghats, zieht auch Nicht-Hindus in seinen Bann.

Varanasi
Varanasi

Delhi

Die Hauptstadt Indiens bietet ihren Besuchern zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. Das Rote Fort (eine Palastanlage aus der Zeit der Mogule), der Hindu-Tempel Akshardham, die große Freitagsmoschee (die größte Moschee Indiens) in Old Delhi, die Lodi Gardens und der Präsidentenpalast sind nur einige davon.

Swaminarayan Akshardham-Komplex
Swaminarayan Akshardham-Komplex in Dehli

Einige geografische Fakten über Indien

Die Republik Indien ist das siebtgrößte Land der Erde. Mit einer Fläche von 3.287.490 Quadratkilometern nimmt es den größten Teil des indischen Subkontinents ein. Indien hat Grenzen mit sechs Ländern: Pakistan, China und autonomes Gebiet Tibet, Nepal, Myanmar und Bangladesch. Die Länge der gesamten Grenze beträgt 14.103 Kilometer. Die längsten und wichtigsten Flüsse sind der Ganges (2.600 km) und der Brahmaputra (3.100 km).

Letzterer zählt auch zu den längsten Flüsse der Erde. Indiens höchster Berg Kangchendzönga hat eine Höhe von 8586 m und liegt im südlichen Himalaja im indischen Bundesstaat Sikkim. Über den Berg verläuft die Grenze zu Nepal. Größere natürliche Seen hat Indien nicht dafür aber einige imposante Stauseen. Der 746 km² große Hirakud-Stausee, der 648 km² große Gandhi-Stausee oder der 465 km² große Govind-Ballabh-Pant-Stausee. Im Vergleich dazu sind Stauseen Deutschlands geradezu winzig.

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Der größte Stausee, die Bleilochtalsperre, hat gerade mal eine Fläche von 9,2 km². Mit fast 1,4 Milliarden Einwohnern gilt Indien als das Land mit der höchsten Bevölkerungszahl auf der Welt und das mit steigender Tendenz. Seit April 2023 hat Indien so die Volksrepublik China als ehemals bevölkerungsreichstes Land der Erde abgelöst. Indiens Hauptstadt mit ca. 250.000 Einwohnern und Sitz der indischen Regierung ist Neu-Delhi. Amtssprache ist Hindi und Englisch.

Daneben werden noch weitere 21 Sprachen gesprochen. Etwa Bengalisch, Nepali, Assamesisch etc. Indien ist seit 1950 eine parlamentarische Demokratie, die in Anspruch nimmt die größte Demokratie der Welt zu sein. Sie besteht aus 28 Bundesstaaten und acht Unionsterritorien, die sich wiederum in insgesamt über 600 Distrikte unterteilen.

In Indien haben vier der großen Weltreligionen ihren Ursprung. Hinduismus, Buddhismus, Jainismus und Sikhismus. Ebenfalls historische Wurzeln in Indien haben, die Sikhs, Buddhisten und die Jaina. Der Islam und das Christentum kamen später noch hinzu. Größte Religionsgruppe mit ca. 80 % in Indien sind die Hindus, gefolgt von den Muslimen (ca. 14 %), Christen (ca. 2 %), Sikhs (2 %), Buddhisten (0,7 % und Jainas (0,4 %).

Ein kurzer Exkurs in die Geschichte Indiens.

Im Tal des Indus entstand um das Jahr 3.300 vor Christus die früheste Hochkultur, bekannt als Induskultur. 2.000 Jahre später verschwand sie wieder. Ihre bedeutendste Stadt war Harappa. Vom Indus, dem längsten Fluss auf dem indischen Subkontinent, leitet sich auch der Name Indien ab. Die indische Geschichte ist geprägt durch unterschiedliche Herrschaftsphasen, Mogul-Dynastien und der englischen Besatzung. Als wichtigster Mogulherrscher gilt Akbar (reg. 1556–1605).

Sikh Gurdwara Goldener Tempel (Harmandir Sahib) und Wassertank. Heiliger Ort des Sikihismus. Amritsar, Punjab, Indien
Sikh Gurdwara Goldener Tempel (Harmandir Sahib) und Wassertank. Heiliger Ort des Sikihismus. Amritsar, Punjab, Indien

Er sicherte das Land militärisch, politisch und wirtschaftlich und machte es zur unangefochtenen Vormacht Südasiens. Nach ihm folgten noch viele weitere Mogule. Der letzte Großmogul Bahadur Shah II. wurde 1857 von den Briten abgesetzt. Der britische Einfluss begann 1612 mit der Errichtung eines Handelspostens in Surat (Gujarat).Von 1756 an wurde die britische Ostindien-Kompanie zum bestimmenden Machtfaktor in Indien. 1857/58 erhob sich Teile der Bevölkerung Nordindiens gegen die Kolonialherrschaft der Ostindien-Kompanie.

Der indische Aufstand wurde jedoch von den Briten niedergeschlagen, die Ostindien-Kompanie entmachtet und die Verwaltung des Landes wurde der direkten Kontrolle durch Großbritannien unterstellt. Mit Mahatma Gandhi dem Führer der Unabhängigkeitsbewegung, verstärkte sich in den 1920er-Jahren der Widerstand gegen die britische Herrschaft und der Drang nach einer Unabhängigkeit des Landes nahm zu.

Doch erst der 2. Weltkrieg beendete die Abhängigkeit Indiens von England. Am 15. August 1947 erlangte Indien die Unabhängigkeit. Das hauptsächlich von Muslimen besiedelte, zuvor noch zu Britisch-Indien gehörende Pakistan wurde abgespalten. Die von Muslimen bewohnten Provinzen fielen an Pakistan, die von Hindus an Indien. Seit Inkrafttreten der ersten Verfassung im Jahr 1950 ist das Land eine parlamentarische Demokratie und Mitglied der Commonwealth of Nations, einem internationalen Zusammenschluss von 56 Mitgliedsstaaten.

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