London liegt im Süden Englands an der Themse. Mit ihren acht Millionen Einwohnern ist sie die drittgrößte Stadt in Europa. Die Ursprünge der heutigen Metropole liegen in der römischen Siedlung Londinium, welche 43 vor Christus gegründet wurde. Heute strahlt die Stadt eine Faszination aus, wie es nur wenige Städte auf der Welt tun. Der frühere Stadtkern trägt den Namen City of London und ist eines der wichtigsten Zentren der Finanzbranche weltweit. Um den Stadtkern herum liegen 32 Bezirke, die früher eigenständige Dörfer oder kleine Städte waren. Durch das Wachstum Londons wurden diese Gemeinden nach und nach in die Metropole eingemeindet.
Die Bewohner der Stadt kommen aus der ganzen Welt und sprechen insgesamt mehr als 300 verschiedene Sprachen. London beherbergt acht königliche Parks, 43 Universitäten und 4 Stätten, welche zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen. Außerdem warten die älteste U-Bahn der Welt, diverse Museen und Kunstgalerien sowie viele Sehenswürdigkeiten auf Touristen.
Die Kontraste innerhalb der Stadt sind bemerkenswert. Neben einem Wolkenkratzer aus Stahl und Glas steht eine alte gotische Kirche. In Camden gehören Punks zum Stadtbild, während im vornehmen Kensington Deals in Milliardenhöhe ausgehandelt werden. Schauspieler, Sänger und andere Promis ziehen durch die Geschäfte und Restaurants. Der Buckingham Palace und Big Ben gehören für viele Touristen zum Pflichtprogramm, ähnlich wie ein Musical im West End oder Shopping auf der Oxford Street.
Die Stadt verbindet Tradition mit Moderne. Rote Telefonzellen, Doppeldeckerbusse, das Königshaus und der Fünf-Uhr Tee gehören genauso zum Stadtbild wie Cocktailbars, Konzerte und moderne Theater.
Die Anreise
Die Anreise kann bequem mit dem Flugzeug erfolgen, die Stadt verfügt mit London Heathrow, Stansted, Gatwick, Luton und London City über insgesamt fünf Flughäfen. Alternativ ist eine Anreise mit der Bahn möglich. Eine Fahr ab Köln über Brüssel dauert knapp über fünf Stunden und kostet 120 Euro.
Vom Flughafen geht es dann per Bus oder Bahn weiter in Richtung City. In London kann fast überall mit der Kreditkarte gezahlt werden, weshalb nicht viel Bargeld benötigt wird. Seit dem Brexit ist für die Einreise ein Reisepass vonnöten, der Personalausweis ist nicht mehr ausreichend. Als beste Reisezeit gelten die Monate Mai bis September, weil es in den anderen Monaten sehr kalt sein kann.
Der Buckingham Palace
Für viele Touristen ist der Buckingham Palace eines der wichtigsten Ziele in London. Der Palast befindet sich in der Nähe des Hyde Parks, Westminster, Big Ben und die Themse liegen ebenfalls um die Ecke. Das Prachtgebäude dient als repräsentatives Gebäude für Staatsempfänge und als offizielle Residenz des britischen Königspaares.
Der Palast wurde im Jahr 1703 errichtet und von König Georg III im Jahr 1761 erworben. Das Gebäude war ursprünglich nur ein kleines Stadthaus und wurde von der königlichen Familie nach und nach ausgebaut. Im Jahr 1837 war der Palast mit seinen drei Flügeln fertig und wurde zum offiziellen Wohnsitz der Monarchen. Im weiteren Verlauf wurden immer wieder Erweiterungen und Umbauten vorgenommen. Wenn das Staatsoberhaupt im Palast ist, wird die britische Flagge gehisst.
Der Palast verfügt heute über 775 Räume und eine prunkvolle Inneneinrichtung. Die königliche Sammlung umfasst eine große Anzahl an Gemälden, teures Marmor und antike Möbelstücke. Der Westflügel ist im Sommer für Besucher geöffnet.
Die Wachablösung
Die berühmte Wachablösung findet seit mehr als 700 Jahren am Buckingham Palace statt. Die Wachleute mit den roten Jacketts und den Bärenfellmützen beschützen den Buckingham Palace, den St. James Palace und die königliche Familie.
Die Wachen sind gut ausgebildet und verfügen über Kampferfahrung, es handelt sich also nicht nur um einen zeremoniellen Zweck. Bei der Wachablösung marschieren die Wachen vom St. James Palace zum Buckingham Palace, treffen dort auf die anderen abzulösenden Wachen. Die neuen Wachen kommen aus den Wellington Barracks. Das ganze Spektakel findet in den Sommermonaten täglich um 11 Uhr statt und wird von Musikkapellen begleitet.
Die Grüne Lunge Londons
Der Hyde Park liegt nur wenige Meter vom Buckingham Palace entfernt und gehört mit den Kensington Gardens, dem Green Park und dem Saint James Park zur grünen Lunge Londons. Er wurde im 16. Jahrhundert angelegt und diente zunächst der Jagd. Später wurde er weiter ausgebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Weltausstellung 1851 fand in diesem Park statt. Zeuge der Weltausstellung ist der Crystal Palace im südlichen Teil des Parks. Er bestand aus Glas und Eisen, allerdings sind aufgrund eines Brands im Jahr 1936 nur noch Reste zu sehen. Der Speakers Corner ist die berühmteste Ecke des Parks. Hier dürfen alle Menschen frei sprechen, solange sie damit nicht gegen britische Gesetze verstoßen.
Eine berühmte Glocke
Big Ben gilt als die berühmteste Glocke der Welt. Sie ist die größte der fünf Glocken des Uhrturms am Palace of Westminster. Es hat sich mittlerweile eingebürgert, dass der Turm Big Ben genannt wird, obwohl dies eigentlich falsch ist. Der Turm trägt seit 2012 den Namen Elisabeth Tower, doch dieser Name hat sich kaum durchgesetzt.
Er wurde 1859 fertiggestellt und sollte zunächst als Gefängnis für die Mitglieder des britischen Parlaments dienen, das seinen Sitz im Palace of Westminster hat. Die Big Ben hat nach wenigen Monaten einen Riss bekommen und hat diesen bis heute, weshalb sie einen besonderen Klang erzeugt. Der berühmte Westminsterschlag besteht aus insgesamt fünf Glocken und erklingt alle 15 Minuten.
Ein altes Gefängnis
Der Tower of London entstand während der Eroberung Englands durch die Normannen im 11. Jahrhundert. William der Eroberer gab den Auftrag zum Bau und seine Nachfolger ließen es immer weiter ausbauen. Seit 1988 gehört der Tower zum Weltkulturerbe der UNESCO. In der Festung befinden sich immer sieben Raben, die von einem Rabenmeister beaufsichtigt werden.
Hintergrund ist ein Mythos, gemäß dem England dem Untergang geweiht ist, wenn sechs Raben den Tower verlassen. Berühmt ist die Festung vor allem als Gefängnis vieler religiöser und politischer Figuren. Anne Boleyn verlor hier ihren Kopf und soll heute noch als Geist im Gebäude leben. Hier werden seit 1669 die britischen Kronjuwelen ausgestellt.
Die Tower Bridge
Die Tower Bridge ist ein weltberühmtes Postkartenmotiv. Sie ist ein Wahrzeichen der Stadt und wurde 1894 erbaut. Bei der Planung musste das Problem gelöst werden, dass Segelschiffe die Brücke passieren mussten. Es wurde deshalb eine Mischung aus einer Hänge- und einer Klappbrücke erschaffen. Die Brücke wird heute nur noch etwa tausendmal pro Jahr hochgeklappt, weil die Touristenboote unter der Brücke hindurchfahren können. Die erhöhten Stege zwischen den beiden Türmen sind begehbar und bieten in 65 Metern Höhe einen tollen Blick über die große Stadt.
Nicht nur Sehenswürdigkeiten
Unabhängig von den genannten Sehenswürdigkeiten bietet London noch vieles mehr. Im Prinzip gibt es nichts, was diese Stadt nicht bietet. Ein beeindruckendes Nachtleben in den vielen verschiedenen Vierteln der Stadt und die vielen Läden und Restaurants. Fans von Musicals und Theaterstücken kommen hier ebenfalls voll auf ihre Kosten. Es gibt jede Menge zu Entdecken und die Stadt lädt förmlich dazu ein.
Die Stadt zeigt sich weltoffen und die Menschen sind höflich, außerdem halten diese Tipps für gute Restaurants und andere Orte bereit, die nicht in jedem Reiseführer stehen. London eignet sich wunderbar für einen Kurztrip, aber auch bei einer Reise über mehrere Wochen wird es nicht langweilig. Die vielen verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen verleihen der Stadt und ihren Vierteln einen ganz besonderen Charme. Es gibt Spezialitäten aus aller Welt zu kaufen und es ist für jeden etwas dabei. Die Stadt an der Themse wartet nur darauf, entdeckt zu werden.