Luxemburg ist ein Land westlich von Deutschland und nur etwa halb so groß wie das Ruhrgebiet. Trotz seiner geringen Größe bietet das Großherzogtum viele spannende Sehenswürdigkeiten, die es wert sind, einmal besucht zu werden. Einerseits zählt dazu natürlich die gleichnamige Hauptstadt des Landes, aber auch ein natürliches Umland, was sowohl für Solo-Reisende oder Familien viele Möglichkeiten bietet. Noch dazu lassen sich viele Sehenswürdigkeiten in einem kurzen Zeitraum besuchen. Selbst ein Tagestrip kann sich lohnen, wer im Westen von Deutschland wohnt.
Die Stadt Luxemburg erkunden
Luxemburg ist eine geschichtsträchtige Stadt und hat in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Mit 125.000 Einwohnern ist sie vergleichbar mit Würzburg oder Wolfsburg. Das Stadtbild ist vor allem durch eine typisch europäische Architektur gekennzeichnet, mit hohen und verzierten Gebäudefassaden und engen Gassen. Zusätzlich gibt es viel Natur zu entdecken und einige Flüsse, die durch die Stadt führen.
Der Stadtkern lässt sich einfach zu Fuß erkunden und ist es wert, bei einem langen Spaziergang genossen zu werden. Unterwegs gibt es viele kleine Restaurants und Cafés, in denen man eine Pause machen und den Trubel der Stadt beobachten kann. Die gesamte Altstadt ist übrigens auch ein UNESCO-Weltkulturerbe, wodurch aktiv daran gearbeitet wird, das schöne Bild der Stadt zu erhalten.
Kasematten von Luxemburg
Die Bockkasematten sind ein Festungs- und Tunnelsystem, das durch Luxemburg führt und mittlerweile zu einer Touristenattraktion geworden ist. Die in den Fels geschlagenen und verwinkelten Gänge waren einst Teil der Festung Luxemburgs und wurden im 17. Jahrhundert angelegt, um sich vor einer Invasion zu verteidigen. Der Fels sollte so einen natürlichen Schutz bieten, ohne eine komplett neue Schutzmauer errichten zu müssen.
Das Tunnelsystem führt weit unter die Stadt, mit angeblich über 1300 Karten, die den Weg weisen sollen. Teilweise gibt es sogar noch heute Häuser in Luxemburg, die einen Zugang zu Teilen der Kasematten haben.
Mittlerweile sind die Tunnel eine beliebte Touristenattraktion und begeistern sowohl junge als auch ältere Besucher. Vom gesamten System sind nur 17 Kilometer betretbar, nur ein Bruchteil der Anlage, die eigentlich existiert. Bei geleiteten Touren erfährt man mehr über die Geschichte Luxemburgs. Man kann sie aber auch auf eigene Faust erkunden. Keine Sorge, verlaufen kann man sich dabei nicht, es gibt immer Ausschilderungen und Lichter, die einem den Weg weisen.
Festung Luxemburg
Die gesamte Festung von Luxemburg lässt sich natürlich auch besuchen. Die teilweise noch erhaltene Burg thront über der Stadt und ist eines der bedeutenden Wahrzeichen. Dabei fügt sich die Festung natürlich in die umliegenden Felsen ein, die eben als Kasematten verwendet wurden. Früher diente dies dem strategischen Vorteil, falls die Stadt Luxemburg einmal angegriffen werden sollte. Die Burg wurde im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts erbaut und stetig erweitert. Im 19. Jahrhundert wurde die Burg teilweise abgebaut, um Material für die umliegenden Häuser zu gewinnen.
Einige Teile der Burg sind heute noch erhalten, auch wenn die Gesamtheit der Festung nicht mehr existiert. Die noch erhaltenen Orte können heutzutage besichtigt werden und erstrecken sich fast über das gesamte Stadtgebiet. Dort erfährt man noch mehr über die Geschichte Luxemburgs und hat einen tollen Ausblick über die Stadt selbst.
Großherzoglicher Palast (Palais Grand Ducal)
Luxemburg ist ein Großherzogtum und, wie England auch, eine konstitutionelle Monarchie. Von daher gibt es auch einen Sitz der großherzoglichen Familie von Luxemburg. Heute ist es zwar nicht mehr die Hauptresidenz, aber immer noch ein wichtiger Ort für politische Treffen. Der Palast befindet sich am Rande der Altstadt und ist schon von außen sehr ansehnlich, fällt vor allem durch seine gelbe und verzierte Fassade auf. Vor dem Eingang können sogar Wachen beobachtet werden, die den Palast patrouillieren. Wer Glück hat, kann hier auch eine Wachablösung beobachten, die nach einem bestimmten Ritual durchgeführt wird.
Das Innere ist nur in den Sommermonaten zu besichtigen, Tickets sollten vorher reserviert werden. Ein Ausflug lohnt sich aber definitiv, denn die Innenräume und der Hofgarten sind traumhaft schön. Der Palast ist zwar nicht so groß wie der Buckingham Palace in London, dennoch gibt es einen Einblick in die Monarchie von Luxemburg.
Adolphe-Brücke
Entlang des Flusses Petruss gibt es eine wunderschöne Parkanlage, die einen steilen Hang hinunter führt. Darüber ist die Brücke Adolphe gebaut, eine große Bogenbrücke aus Gestein. Ringsherum hat man einen großartigen Ausblick auf den Außenring der Stadt, man sieht die alten Gebäude, Schlösser und Kirchen aus der Ferne. Bei einem Rundgang durch Luxemburg sollte man auf jeden Fall hier vorbeischauen. Es kostet nichts und ist ein wunderbares Fotomotiv der Stadt.
Wer Lust hat, kann danach oder davor den Wanderweg durch den Park am Petruss entlang wandern. Luxemburg ist eine sehr natürlich gehaltene Stadt, wo man fast schon vergisst, dass man in einer Großstadt ist. Die Brücke selbst ist rund 50 Meter hoch und kann sowohl von unten als auch von oben bestaunt werden.
Cathédrale Notre-Dame
Wer sich für große Bauwerke und wunderschöne Architektur interessiert, der sollte auf jeden Fall bei der Cathédrale Notre-Dame vorbeischauen. Diese römisch-katholische Kirche ist von vielen verschiedenen Baustilen beeinflusst worden, darunter Gotik, Barock und die Renaissance. Sie ist auf alle Fälle einen Blick wert, fällt optisch vor allem durch die bunten und verzierten Kirchenfenster auf. Der Hauptsaal mit den hohen Säulen kann hier am meisten überzeugen und lässt einen nur staunen.
Barrio Grund
Barrio Grund ist ein Stadtteil, der bei der Erkundung Luxemburgs auf jeden Fall ganz oben auf der Liste stehen sollte. Wie der Name bereits hergibt, befindet er sich am Grunde der Stadt und ist einer der tiefsten Punkte. Der Stadtteil schlängelt sich am Ufer des Flusses Alzette entlang und bietet so eine herrliche Mischung aus Natur und Altstadt.
Bezeichnend sind hier vor allem die kleinen und größeren Brücken, die eine tolle Aussicht auf die umliegenden Häuser bieten. Ringsherum ist Barrio Grund von den hohen Felsmauern umgeben, an denen sich die Natur entlang hangelt. Es gibt viele kleine Cafés und Märkte zu besuchen, die vor allem Handwerkskunst der Region verkaufen. Für einen gemütlichen Abend bietet Barrio Grund auch einige Pubs, um in kleiner Runde den Besuch in Luxemburg ausklingen zu lassen.
Fort Thüngen
Fort Thüngen liegt im Nordosten der Stadt und ist Teil der großen Luxemburgischen Festung, zusammen mit dem Fort Obergrünenwald. Auffällig sind hier die zwei großen und breiten Türme am Eingang der Festung. Das ganze Gebiet erstreckt sich über eine Länge von rund 170 Metern, mit vielen kleinen Gängen, Felswänden und Gräben, die es zu erkunden gilt. Noch dazu gibt es einige Museen zu besichtigen, die Teil der Anlage von Fort Thüngen sind. Am bekanntesten ist hier das Musée Dräi Eechelen, das auf jeden Fall besucht werden sollte. Das Museum ist kostenlos und für Jung und Alt einen Blick wert.
Philharmonie Luxemburg
Für Musikliebhaber gibt es neben den altertümlichen Gebäuden auch etwas, was auf den ersten Blick gar nicht ins Stadtbild von Luxemburg passt. Das Konzerthaus Philharmonie Luxemburg wurde 2005 fertiggestellt und ist ein sehr modern anmutendes Gebäude in Weiß gehalten. Auffallend sind hier die über 800 weißen Säulen, die sich um die Fassade herum ziehen.
In der Philharmonie Luxemburg gibt es regelmäßige Veranstaltungen und Konzerte. Wer bei seinem Besuch in Luxemburg auch etwas Musik genießen möchte, der ist hier an der richtigen Adresse. Auch die Konzerthallen können durch ihre außergewöhnliche und moderne Architektur überzeugen und bieten einen großen Kontrast zum Rest der Stadt. Für eine genauere Programmübersicht kann man sich auf der offiziellen Seite informieren.
Fazit
Luxemburg ist eine wunderschöne Stadt und ein noch schöneres Land, was in einer kurzen Zeit erkundet werden kann. Vor allem Geschichtsliebhaber und Spaziergänger kommen hier auf ihre Kosten und können eine wundervolle Altstadt mit vielen historischen Gebäuden erkunden. Die Parks um den Stadtring herum bieten eine tolle Abwechslung und fügen sich nahtlos ins Stadtbild ein.