Richtig gepackt in den Fahrradurlaub
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Radurlaub

Richtig gepackt in den Fahrradurlaub

Mit dem Rucksack um die Welt. Für viele Menschen ist das der Inbegriff von Freiheit, Selbstbestimmung und Abenteuer. Ob zu Fuß, mit dem Around-the-World-Ticket als Work and Traveller, dem selbst ausgebauten Camper oder dem Fahrrad – Möglichkeiten gibt es viele. Bei allen Vorhaben spielt vor allem eins eine wichtige Rolle und beeinflusst nicht nur die Freude am Reisen, sondern ist maßgeblich dafür entscheidend, ob das eigentliche Ziel erreicht wird: das richtige Gepäck.

Besonders, wer mit dem Rad unterwegs ist, muss genau hinschauen, denn das Platzangebot auf einem Fahrrad ist überschaubar. Zudem geht es vor allem darum, unnötiges Gewicht zu vermeiden. Ein falsch- oder einfach nur zu vollgepacktes Rad macht das langersehnte Fahrrad-Trekking statt zum unvergesslichen Highlight zu einer Radtour zum Vergessen. Was genau ins Gepäck gehört, ist maßgeblich davon abhängig, wie lang die geplante Tour ist, durch welche Klimazonen es zu welcher Jahreszeit geht und wie hoch der eigene Luxusanspruch an die Reise ist. Ob kurzer Wochenend-Trip oder mehrwöchige Kontinentaldurchquerung – bestimmte Dinge gehören immer in die Tasche. Wir können Euch zu diesem Thema weiterführend auch sehr die Seite simple-bikepacking.de ans Herz legen. Diese behandelt dieses Thema ausführlichst.

Weniger ist mehr!

Bei Internet-Recherchen nach dem passenden Tascheninhalt für Fahrradurlaube stößt man nicht selten auf Packlisten, die mehrere Din-A4-Seiten lang sind, alles bieten, was der Hausstand beinhaltet und somit beinahe ein Begleitfahrzeug nötig werden lassen. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, weiß, dass sich auf das Nötigste beschränkt werden muss. Vieles von dem, was man meint zu brauchen, wird im besten Fall ein einziges Mal während der gesamten Reise benötigt oder ist vor Ort besorgbar. Jedoch limitiert nicht nur das Platzangebot auf einem Fahrrad die Menge an Gepäck. Mehr Ballast bedeutet auch automatisch mehr Gewicht. Wer mehr mitschleppt, ist schneller k.o.
Daher sollte auf jedes unnötige Gramm verzichtet werden. Besonders auf langen Tagesetappen bewirkt schwere Last sonst sehr schnell Ermüdung und sorgt für schlechte Laune.

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Die richtige Ausrüstung

Abhängig vom nächtlichen Schlafplatz, gilt es die Ausrüstung an die Art des Urlaubs anzupassen. In der Natur sind Zelt, Isomatte, Kopfkissen, Handtuch und Schlafsack unabdingbar. Mit den inzwischen meist erhältlichen Ultraleicht-Ausführungen macht man in der Regel alles richtig. Auch ist eine gewisse Wasserdichtigkeit von großer Bedeutung, da man jederzeit mit Regen rechnen muss. Bei den Themen Isomatte und Kopfkissen greifen Outdoor-Profis gern auf aufblasbare Versionen zurück, da diese leicht sind und vor allem sehr wenig Platz wegnehmen. Wer sich entscheidet, in Pensionen oder Hostels zu schlafen, kann das Zelt zu Hause lassen, sollte aber dennoch ein Handtuch dabeihaben, denn der eine oder andere Bergsee lädt auf der Tour zum kurzen Badespaß oder einfach nur zur Erfrischung ein. Apropos Hostels – in Schlafsälen sind Oropax von immenser Bedeutung!

Ein Karabiner ist immer von Vorteil. Vor allem in Regionen, in denen mit Ungeziefer zu rechnen ist, sollte das Gepäck nicht auf dem Boden stehen, sondern weiter oben angehängt werden. Zudem kann nasse oder frisch gewaschene Kleidung damit am Rucksack oder einer Tasche befestigt werden. Für Ordnungsliebende bieten sich Zipp-Beutel oder Wäscheboxen an. Aber auch hier gilt: Vorsicht vor überflüssigem Gewicht. Bei der Wahl der Taschen oder des Rucksacks gilt dasselbe: Weniger ist mehr. Natürlich ist ein 70 Liter Rucksack bequem und mit viel Zeug zu füllen, nimmt aber aufgrund des Gewichts etwas Spaß am Radeln. Außerdem gilt häufig: Viel Platz bietet viel Raum für Unnötiges.

  • Isomatte (aufblasbar)
  • Handtuch (Mikrofaser)
  • Kopfkissen (aufblasbar)
  • Karabiner
  • Kleidertaschen/-boxen
  • Moskitonetz
  • Nähzeug
  • Regenhülle Rucksack/Taschen (oder gleich wasserdicht)
  • Schlafsack (ultraleicht)
  • Stirnlampe
  • Taschenmesser
  • Trekkingrucksack
  • Trinkblase / Wasserflasche
  • Umhängetasche / Beutel
  • Wäscheleine / Schnur
  • Zipp-Beutel

Digitalisiert in den Urlaub starten

In Zeiten von Google Maps und Apple Pay ist es wirklich nicht notwendig, alles ausgedruckt oder als Buch mitzunehmen. Eine gute Outdoor-Touren-App, eine Kredit- bzw. Geldkarte, eine ausreichend große Powerbank und etwas Bargeld reichen völlig aus. Zudem gilt: Wer weniger bei sich hat, dem kann auch weniger verloren gehen oder gestohlen werden. Auch die hauseigene Bibliothek sollte zu Hause bleiben.

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Ein E-Book-Reader bietet Platz für hunderte Bücher und nimmt wenig Platz und Gewicht in Anspruch. Zum Musik- oder Podcast hören Ohrstöpsel verwenden, statt der klobigen Over-Ear-Kopfhörer. Der Laptop sollte ebenfalls zu Hause bleiben. Wer im Urlaub ist, muss nicht arbeiten. Für alle weiteren Dinge reicht das Smartphone oder hin und wieder ein Gang in ein Internetcafé.

  • Adapter (für landesspezifische Steckdosen)
  • Bankkarte / Visa
  • Bargeld
  • Brille
  • Buch / E-Book-Reader
  • Smartphone
  • Kopfhörer
  • Kreditkarte
  • Ladekabel
  • Laptop
  • Oropax
  • Powerbank
  • Stativ
  • Stift

Es gibt kein schlechtes Wetter …

… nur unpassende Kleidung. Diese und ähnliche Sätze kennen die meisten Menschen. Und häufig ist was Wahres dran. Ausschlaggebend für die Wahl der richtigen Klamotten ist die zu erwartende Außentemperatur. In den Sommermonaten in der Toskana zu radeln, macht winterfeste Kleidung überflüssig. Wer längere Zeit unterwegs ist, sollte die Faustformel „Doppelte Ausstattung“ beherzigen. Alles, was man am Körper hat, sollte ein zusätzliches Mal als Gepäck dabei sein.

Dann kann täglich gewechselt und das durchgeschwitzte oder schmutzige gewaschen werden. Hierzu gehören Unterwäsche, Socken, Shirt und Hose – fertig. Viele Content Creator sind der Meinung, man müsse unzählige Outfits mitnehmen, um auf Instagram zu glänzen und keine Klamotten-Dopplungen auf den Fotos erkennen zu lassen. Sie müssen dann aber auch mit dem Ballast fahren. Besser ist es, sich auf zwei oder maximal drei Outfits zu beschränken. Für die (kälteren) Abende und für Off-Days, also Pausentage, bietet sich bequeme Kleidung an.

  • Badesachen
  • Buff / Funktionstuch
  • Cap / Mütze / Hut
  • Fahrradhose
  • Fleecepullover / -jacke
  • Freizeithose / Jogginghose
  • Funktionsshirt kurzärmelig
  • Funktionsshirt langärmelig
  • Funktionsunterwäsche
  • Gürtel
  • Kompressionssocken / -strümpfe
  • Regenhose
  • Regenjacke / Poncho
  • Sonnenbrille
  • Schlafshirt / -hose
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Das passende Schuhwerk

Je nach Ausstattung des Fahrrads sind spezielle Radschuhe notwendig. Da das Fahrrad aber auch mal Pause hat, bietet es sich an, bequeme Schuhe für kleinere Wanderungen oder Spaziergänge mitzunehmen. In warmen Ländern und für die Dusche im Hostel reichen Flip-Flops. Weiter nördlich sollte festes Schuhwerk unbedingt dabei sein. Auch hier gilt: Unterschiedliche Outfit-Varianten sind schön, aber unnötig. Vor allem, da Schuhe eine Menge Platz wegnehmen und meist eine Menge wiegen.

  • Flip-Flops / Badelatschen
  • Laufschuhe / Wanderschuhe
  • Trekkingsandalen

Die Hygiene nicht vernachlässigen

Wer sich tagsüber viel bewegt und schwitzt, muss eine gute Körperhygiene betreiben. Unabhängig davon danken es einem alle Mitreisenden. Von den meisten Hygieneartikeln gibt es mittlerweile Reisegrößen. Diese reichen in der Regel völlig aus. Geht was zur Neige, ist die nächste Drogerie auf dem Weg meist nicht fern. Lieber nachkaufen, als gleich die Familienpackung mitzunehmen. Genaues Überlegen, was wirklich gebraucht wird, spart Gewicht und Platz. Der elektrische Rasierer inkl. Ladegerät kann genauso zu Hause bleiben wie der Föhn. Auch ein Notall-Erste-Hilfe-Pack ist absolut unverzichtbar.

  • Allergietabletten / Asthmaspray
  • Blasenpflaster
  • Damenhygieneartikel
  • Deo
  • Durchfalltabletten
  • Erste-Hilfe-Set
  • Feuchtigkeitscreme / Handcreme
  • Händedesinfektion
  • Insektenschutz
  • Kamm / Bürste
  • Körperlotion
  • Kontaktlinsen / Brille inkl. Reinigungsmittel
  • Kulturtasche
  • Lippenpflege inkl. Sonnenschutz
  • Nagelschere
  • Q-Tips
  • Rasierer (Einweg)
  • Reisewaschmittel
  • Schmerztabletten
  • Shampoo / Spülung
  • Sonnenschutz
  • Taschentücher
  • Verbandsmaterial
  • Verhütungsmittel
  • Zahnbürste
  • Zahnpasta
  • Zeckenentferner
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Werden bestimmte Unterlagen benötigt?

Die wichtigen Fragen bei Reisen ins Ausland sind: Wird ein Visum benötigt? Brauche ich einen speziellen Impfschutz (Malaria o.Ä.)? Gelten spezielle Einreisebestimmungen? Alle nötigen Infos hierzu sind auf der Internetseite des Auswärtigen Amts nachzulesen. Zudem verlangen manche Länder einen internationalen Führerschein, falls man sich mal ein Auto ausleihen möchte. Und ganz wichtig: Das Ablaufdatum des Reisepasses kontrollieren! Sehr oft lösen abgelaufene Pässe kurz vor der Abreise Panik aus.

  • Auslandskrankenversicherung (Nachweis)
  • Führerschein (national)
  • Führerschein (international)
  • Impfpass / Allergiepass
  • Krankenversichertenkarte
  • Reisepass / Personalausweis
  • Tickets (sofern nicht digital)
  • Visum (falls erforderlich)

Fazit

Im Wesentlichen sind zwei Dinge elementar wichtig. Gewicht reduzieren und Platz sparen. Als kleine Übung bietet sich folgendes an: Alle Dinge, die man mitnehmen möchte, vor sich hinlegen – dann halbieren! Was etwas flapsig formuliert klingt, bewirkt Wunder, denn man wird sich dessen bewusst, was man tatsächlich braucht. Wer sich von Dingen nicht trennen kann, muss damit leben, dass unnötiger Ballast viel Energie fressen wird. Ob viel oder wenig Gepäck – allen steht ein tolles Abenteuer bevor

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